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Draht erbeten „für einen Gartenzaun"! später ist ihm der Draht, mit
welchem die Stelle im Walde umzäunt war, gezeigt worden, und er
fand, daß es derselbe Draht sei.
Anna Maria Finkler, Ehefrau von Kuhn. Nach langen Fragen
und Antworten saht der Präs, die Aussagen der Zeugin dahin zu¬
sammen, daß sie ain Abende in den Ort Marpingen, am
anderen Tage an die Gnade n stelle gekommen ist, dort ein Kreuz
und ein Muttergottesbild gesehen und auch bemerkt hat, das; Geld ge¬
opfert und von nner Frau mit Erde überdeckt wurde. Dann wurde
die Stelle von den Beamten verboten. Die Kinder hat Zeugin nicht
gesehen.
Nikolaus Kuhn, 38 I. a., aus Neipel, ist der Gatte der vorigen
Zeugin. Er sagt, daß er mit seiner Frau schon gegen 9—10 Uhr
Abend-, ehe die Stelle verboten wurde, an der Gnadenstätte gewesen.
Es hat ein Kreuz da gestanden mit gemachten Blumen, und Kerzen haben
gebrannt. Kaulen waren in die Erde gemacht, in welche die Leute Geld
warfen. Die rund herum Sitzenden haben das Geld nut Erde zuge¬
deckt. Die Kinder hat der Zeuge nicht gesehen, auch Niemanden der
Umstehenden gekannt. Am anderen Morgen sind Beide nochmals
hingegangen; da war eine Masse Leute da.
Präs, ruft die vorige Zeugin, welche während der Aussagen
ihres Mannes nicht iin Verhandlungssaale war, wieder herein. Es er¬
gibt sich, daß die Frau hatte sagen wollen, sie sei schon Abends
„an den Ort" derErscheinung gegangen, während sie verstände n
worden war, sie sei am 1 Abend nur „in den Ort" Märpingen
gegangen.
Fräulein Gatzen au? Tholey bezeugt, die Leute aus Humes hätten dem
Kinde einen Thaler gegeben. Der Blaun gab ben Thaler und die
Frau legte ihn auf die Stelle; Kunz hat ihn genommen. Man sagte
im Publikum, das Geld sei für Kerzen. Ein Blumentopf, welcher hinter
der Erscheinung stehen sollte, fiel nur, Kunz griff nach demselben, um
ihn aufzurichten, griff also durch die Mutter Gottes.
Verth. Bachem beschwert sich über diesen Ausdruck und wünscht,
das; getagt werde: „griff durch die Stelle, wo die Erscheinung sitzen
sollte."
Z e u g i n G. will auch bemerkt haben, das; die Kinder Freude über den
Empfang von Geld empfunden hätten.