Te Dcum laudamus. Am 6. Dezember 1811 wurde wieder das
Krönungsfeft gefeiert, im folgenden Jahre, in dem der unglückliche
Feldzug nadi Rußland ftattfand, finde ich die Feier nicht erwähnt; am
17. Dezember 1812 kam Napoleon auf feiner Flucht durch Saarbrücken,
Aber nodi am 6. Dezember 1813, nach der Schladit bei Leipzig, wurde
das Krönungsfeft in der Kirche gefeiert. Doch im Anfänge des Jahres
1814 fchlug die Stunde der Befreiung. Am 10. Januar 1814 wurde
Saarbrücken durch preu^ifche Truppen genommen, am folgenden Tage
zog der Feldmarfchall Blücher in die Stadt ein und wurde mit
Jubel begrübt. Er stieg in dem der Nordseitc der Kirdie gegen¬
überliegenden Stummfchen Haufe ab. Am 13. Februar wurde
ein Tedeum gelungen für Blüchers Sieg bei Brienne und eine
Kirchenfammlung für verwundete deutfehe Soldaten veranftaltet, die
169 Fr. ergab. Zum 3. April wird die Anwefcnheit preuljifcher Sol¬
daten in der Kirdie vermerkt. Nachdem die verbündeten Monarchen
am 31. März in Paris eingezogen waren, wurde am 17. April in
Saarbrücken ein allgemeines Dank- und Siegesfeft gefeiert, „um dem
allmächtigen Gott den fcierlichften Dank darzubringen, dalj er nach
zwanzigjährigem namenlofen Elend uns endlich dem Kummer entriffen,
uns unferm alten deutfehen Vaterlande wieder gegeben und
uns durdi Siege ohne Beifpicl die gewiffe Hoffnung gefdnenkt hat,
nicht wieder von demfelben getrennt und an ein fremdes
Volk gekettet zu werden'41). Am Vorabend kündigte der Donner
des Gefchühcs und das Geläute aller Glocken der Städte die Feier
des kommenden Tages an. Vor der Kreisdircktion und der Wohnung
des Plahkommandanten, Herrn von Glafenapp, fpielte die Mufik unter
dem Zudrang der frohen Menge. Der folgende Tag begann mit
Gefchühdonncr und Glockengeläute, und vom Altan des Stadthaufes
ertönte feierliche Mufik. Die Beamten und der Stadtrat verfammelten
fidi um 10 Uhr vor demfelben, während eine grolle Mcnfchenmenge
aus der Stadt und Umgegend den Plaff belebt hielt; dann ging der
’) Aus der Einladung des Kreisdirekfors Haupt.
90