„Sonntagsgrulj“ veröffentlichten Aufruf, auch in mancher anderen Gemeinde
unferes Saargebietes eine dankenswerte Nachahmung gefunden hat.
Ein nicht alltägliches Ereignis in der neueren Gemeindcgesdiidite bildete
die im Frühjahr 1922 (Ende März und Anfang April) erfolgte 6 m a 1 i g e
Aufführung von Lienhard's „Luther auf der Wartburg“.
Mitwirkende waren Gemeindeglieder und Glaubensgenoffen aus der
ganzen Gro^ftadt unter der dramatifchen Leitung des Spielleiters
Lipfchitz vom Stadttheatör. Die Gefamtleitung der von vielen Taufenden
befuchten Veranftaliung lag in den Händen einer befonderen Kommiffion,
in der Pfarrer Heinz der Vorfih übertragen wurde. Auch die von
Pfarrer Li mb erg in der Schlo^kirdie veranftaltcten Aufführungen
alter Myfterienfpiclc (Paradeisfpiel, Chriftgeburtfpiel, Zehnjungfrauenfpiel,
Totentanz, Seth) fanden lebhaften Anklang und wurden fowohl von zahl-
rcidien Gemeindemitgliedcrn wie audi von vielen Fcrncrffehcnden befucht.
Ein fdion lange erftrebtes Ziel der Gemeinde ¡ft der Bau eines
Gemeindehaufcs. Auf Anregung des Pfarrers Ebeling bildete
fich im Jahre 1907 ein Gemeindehausbauverein, der bis zum Jahre
1920 rund 230000 Mark zufammenbrachte; audi ein Baupla^ wurde
von der Gemeinde bereitgeftellt. Aber durdi die Markentwertung
fdimolz das angefammelte Geld zu nichts zufammen. Der Verein löfte
fich nun auf, und die Gemeindevertretung nahm felbft die Sache in die
Hand. Nunmehr find wieder etwa 150000 Franken zufammengebradit,
und die Gemeinde hofft auf weitere Gaben, um den auf 1 Vs Millionen
Franken veranfchlagten Bau wenigftens zum Teil beginnen zu können.