Full text: Geschichte der evangel. Gemeinde Alt-Saarbrücken

der Mauer verwandte man auch einen alten Stationsflein aus dem 
Jahre 1519, der dadurch erhalten wurde und lieh in der Sammlung 
des hiftorifchen Vereins für die Saargegend befindet. Diefer Friedhof 
wurde am 2. Mai 1779 cingewciht. Als im Jahre 1794 viele fran- 
zöfifche Soldaten hier itarben, wurde die Begräbnisftätie erweitert, ln den 
Jahren 1812 bis 1814 wurden viele franzöfifche und fpamfdic Soldaten 
im Mockental, dem heutigen Ehrental, beerdigt. Im Jahre 1848 fpradn 
der Magiftrat den Katholiken das Mitbenutzungsrecht an dem Friedhof 
zu, wogegen die cvangelifche Gemeinde Verwahrung cinlegtc, indem 
fie ihr Eigcntumsrcdit hervorhob. Doch bei dem Auftreten der Cholera 
im Jahre 1849 wurden aus geiundheitspolizeilichen Rückfichten auch 
Katholiken, die an der Cholera geftorben waren, auf dem Saarbrücker 
Friedhof beerdigt. Im Jahre 1851 wurde diefer Friedhof gefchtoifen und 
ein neuer Friedhof für beide Bekenntniffe in der Nähe des Dcutfch- 
haufes eingeweiht. Der ältefte Saarbrücker Friedhof wurde im Jahre 
1836 bei dem Bau des Hauptzollamtes zerftört und der gegenüber¬ 
liegende Begräbnisplatz im Anfang der 80er Jahre an den Militär- 
fiskus zur Anlage eines Reitplatzes und einer Kafernc für das Dra- 
gonerregiment verkauft. 
Auf dem neuen Saarbrücker Friedhof wurde am 29. Juli 1870 das 
erfte Todesopfer der Vorpoftengefedite, der Ulan Klaibcr aus Fiohen- 
zoliern, begraben. Ihm und feinen Kameraden, die ihm auf der Grenz- 
wadit in den Tod folgten, ift ein einfaches Denkmal gefetzt worden. 
Am Nachmittag des 8. Auguft 1870 wurden 7 preisliche Offiziere, 
die in der Schlacht bei Spichern am 6. Auguft den fdeldentod geftorben 
waren, hier behaftet, nämlich Premicrleutnant Beelitz, die Leutnants 
von Kaphengft und Zachariä und der Vizefeldwebel Grüner vom Leib- 
regiment Nr. 8, Fiauptmann Kracht und Leutnant Freiherr v. Falkcn- 
haufen vom 48. Regiment und Leutnant von Rex vom 3. Jägcr- 
bataiüon. Der Beerdigung wohnten die Generale von Slülpnagel und 
von Döring, das gefamte Offizierkorps der genannten Truppenteile und 
ein Teil der Mannfchaft bei. Während die Mufik einen Choral 
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