Stcnyci mit feinem jüngften Sohn und der Bildhauer Mihm mit Familie
auftraten, dann ein Gedicht von Frh Soine „Aus der Zeitgcfchidite
der Saarbrücker Kirdienglocken im 19. und 20. Jahrhundert bis zu
ihrer Abgabe im Sommer 1917“, darauf zwei ebenfalls von Frl. Soine
verfaßte launige Gedichte in Saarbrücker Mundart „Saarbrücken und
St. Johann“ und „Vom Sammeln für die neuen Glocken“. Im zweiten
Teile des Feitabends wurde das Tagewerk der Glocken als Morgenglockc,
Mittagsglocke und Abendglocke fowie ihre Befiimmung als Taufglocke,
Hochzcitglocke und Sterbeglocke in lebenden Bildern unter Begleitung
von entfpredienden Gefangen von Frau Wilhelmine Huppert, Frau
Luife Hüther, Herrn Ernft Köhl, dem Kirchenchor, einem von Frl.
Birkenftock geleiteten Mädchendior und der ganzen Verfammlung vor-
gelührt. Der Abend gab einen erfreulichen Beweis von dem einmütigen
Zufammenwirken der in der Gemeinde vorhandenen künltlerifdien Kräfte.
Die Kirdienglocken haben übrigens ihre in Schillers Lied von der
Glocke fo ergreifend gefdiilderte Bedeutung als Feuerglocken verloren,
da im Jahre 1877 das Läuten der Kirdienglocken bei Feuersbrünften
eingekeilt und feitdem das Feuerfignal von der ftädtifchcn Brandwache
gegeben wurde. Im Jahre 1911 ift eine elektrifdic Wedcer- und
Meldelinie für die Feuerwehr eingeriditct worden, foda^ eine unnötige
Beunruhigung der Einwohnerfchaft bei kleineien Bränden vermieden wird.
4. DIE KIRCHENGERÄTE
Nadi einer Aufzeichnung des Superintendenten Rolle aus dem Jahre
1775 befanden fich damals folgende Kirdiengeräte in Befi^ der evan-
gelifchen Gemeinde:
1. 5 filberne und inwendig vergoldete Abendmahlskannen, die größte
1761 in Saarbrücken verfertigt und von den Familien Sdimidtborn und
Korn gefchenkt; fie hatte 173 Gulden gekoftet. Auf dem Deckel
diefer Kanne ift die von dem König Friedndi Wilhelm III. zur Er-
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