Full text: Geschichte der evangel. Gemeinde Alt-Saarbrücken

der Ludwigskirdie befdiränken mul^te. Mit viel Liebe hatte die cvange- 
lifche Frauenhilfe die Glocken mit Tannengrün und Blumen rcidilich 
und gcfdimackvoll ausgeidimückt, fodalj die Wagen mit den vier Glocken 
einen impofanten und feierlidnen Eindruck machten. Viele Taulende 
waren herbeigeeilt, um an dem hiftorifdien Akte teilzunehmen, und vor 
allem unfere Sdiuljugend Hel? es fich nidit nehmen, leuchtenden Auges 
den Glocken das Geleit zu geben. Mandl Auge wurde feudit im 
Anblick des Erfass für das im Krieg verloren gegangene Gut und 
in der Freude, nun bald wieder die Glocken von den Kirchtürmen hören 
zu dürfen. Unter dem Klange einer Mufikkapelle bewegte fidr der 
Glockenzug durdi die Hohenzollcrn- und Eifenbahnftralje nadi dem 
LudwigspIaK wo die Feier vor fidi gehen follte. Es erwies fidi bald, 
da^ der hintere Teil des Ludwigsplat^es die vielen Taufende nidrt 
faffen konnte; aus technifdren Gründen mußten die Glocken jedodi vor 
dem Turm der Kirche Aufhellung finden. Die drei Pfarrer der Gemeinde, 
die Herren Klein, Ebeling und Heinz, hielten kurze Anlprachen über 
die Mahnung der „Glocken von Stahl“, über die Zufammengehörigkcit 
von Glocken und Gemeinde und über die Glocken und die Jugend. 
Nadi dem Gefange des trefflidren Kirdhendiores „Die Himmel rühmen 
des Ewigen Ehre“, einte hdi die Verfammlung in den gewaltig über 
den Plat? hin fchallenden, vom Pofaunenchor Brebadi gut und kräftig 
begleiteten Liedern: „Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren“, 
„Nun danket alle Gott“ und „Ein' feite Burg“, während die Jugend 
ihr Liebl'mgslied „Lobt froh den Herrn, ihr jugendlidien Scharen“ 
erklingen He^. Eine fdiöne, allen Teilnehmern gewib unvergeljlidie 
Feicrftunde war zu Ende. Am Montag früh begann die Hinaufbringung 
der Glocken zu dem mädrtigen, von dem Kirdimeifter der Gemeinde, 
F abrikanten Bernhard Seibert — ebenfo wie der in der Sdiloljkirdrc — 
gefchenkten und in deffen Werkftatt hergeftellten Glockenftuhl. Es 
war ein intereffanler Vorgang, die viele Zentner fehweren Glocken 
— wiegt doch die größte Glocke, Chriftusglocke, über 70 Zentner — 
langfam den Turm entlang klettern zu fehen. Die Beförderung nach 
oben erfolgte durch Flafdienzug mit elektrildiem Antrieb. Der Glocken¬ 
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