die Koften der jährlichen Heizungen, deren Zahl auf 20 angenommen
wurde, fich auf 60 Taler belaufen folllcn. Am 18. Juni 1871 hcfchloh
das Presbyterium die Ausführung diefes Planes*
Nachdem in den Jahren 1889/1890 die Kirche zum Teil erneuert worden
war, wurde im Jahre 1896 eine gründliche Wiederherftellung in Angriff
genommen. Die feuchten Wände des Chors wurden mit Zement
beworfen und die vielfadi belchädigten Grabdenkmäler mit der Beihilfe
der Provinzialvcrwaltung und unter der Leitung des Provinzialkonfervators
Profeffor Dr, Clernen durdr den Bildhauer Karl Wüft aus Stuttgart
wicderhcrgeftellt. Schliehlidi wurden die erneuerten Denkmäler durch
den Hofphotographen Anfelm Schmih in Köln in muftergültiger Weife
photographiert und mit den Grabdenkmälern von St. Arnual in einer
Bilderausgabe vereinigt. Audi wurde eine neue Orgel angefdiafft,
die der Orgelbauer Adrian Spamann zu Bolchen verfertigt hatte. Sie
koltetc 6200 Mark. Die Militärgemeinde, die die Benutzung der
beiden Kirchen auf 20 Jahre gegen eine jährliche Enlfchädigung von
300 Mark zugeflanden wurde, zahlte zur Befchaffung der neuen Orgel
einen Beitrag von 2000 Mark.
Im Jahre 1901 wurde das Hauptfenfter über dem Portal mit neuem
beinernen Mähwerk und mit neuer Verglafung verfehen, die von der
Marianncntalcr Glashütte geliefert wurde. Zugleich wurde Heizung
und Beleuchtung mit Gas eingerichtet.
Im Jahre 1905 Itellte fich wieder eine Erneuerung der Schloljkirche
als notwendig heraus. Die füdlidre Seitenwand der einfehiffigen Kirche
war, wie fdron erw'ähnt wurde, unter dem Grafen Ludwig im 17. Jahr¬
hundert durdibrochen und hier ein Seitenfdriff mit zwei hölzernen Em¬
poren angebaut worden, die im Laufe der Zeit erneuerungsbedürftig
geworden waren. Die beiden Emporen wurden jetst befeitigt und nach
den Plänen des Architekten Robert Ru pp (im Weltkrieg 1915 ge¬
fallen) durdt eine auf zwei Steinpfeilern ruhende Empore erlebt; über
diefer wurde eine maffive Mauer bis zum Dadrftuhl aufgeführt. Durch
15 Geidiidile der ev. Gemeinde Ait-Saarbrüd;«n.
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