Philippine Henriette von Hohenlohe. Vor dem fehwarzen Sockel halten
zwei Löwen das Allianzwappen von Naffau-Saarbrücken und Hohen¬
lohe, das mit einer Grafenkrone bedeckt ift. An den Ecken heben
zwei Engel Sdrilde mit je acht Ahnenwappen empor. Darüber ift
zwifdien zwei weiten Konfolcn eine ichwarze Tafel mit der lateinifchen
Grabfdirift angebradit. lieber der Tafel ftehen in einer durdr zwei
korinthifche Säulen und zwei korinthifdre Halbiäulen eingerahmten
Nifdie die Geftalten des gräflichen Ehepaars, Graf Ludwig Kraft in
hoher Allongenperücke, glänzender Rüftung und zierlicher Haltung, das
redite Bein über das linke gcfdilagen, der redite Arm mit dem Kom-
mandoltab auf dem Helm ruhend, der auf einer mit allegoriichen
Zeidien bedeckten Säule ftcht, die in dem Mantel verborgene Linke
in die Seite geftemmt, neben ihm feine Gemahlin in der Hoftradit jener
Zeit, in der rechten Hand ein Kreuz haltend. Den Hintergrund bildet
ein blauer, mit goldenen Hermelinfdiwänzdien verzierter Teppich. Zu
beiden Seiten ftehen die Geftalten der Beredfamkeit und des Reiditums.
Auf dem Architrav lefen wir die latcinifche Infdirift: Mors non disjungit
amantes (der Tod trennt die Liebenden nicht). Den Abfchlu^ des
Denkmals, das auch von Coraille verfertigt ift, bildet eine Trophäe, in
deren Mitte eine Viktoria einen Kranz nach unten rcidit.
Das Grabmal ift charakteriftifch für die Zeit, in der es entbanden ift.
Der Graf Ludwig Kraft hat ganz die Haltung eines Ludwig XIV.,
an deffen Hof er auch öfters verkehrte. Er war ja franzöfifdier Ge¬
neralleutnant und Oberft des Regimentes Royal-Ailemand. Am fran-
zöfifdien Hofe war er fehr angefehen, wie der Herzog von St. Simon
und die Herzogin Elifabeth Charlotte von Orleans bezeugt haben.
Dem cvangclifdien Glauben blieb er treu, obwohl man ihm die Vor¬
teile des Uebertritts nahe legte.
Das Gegenftück zu dem Grabmal des Grafen Ludwig Kralt ift das
Hodigrab feines Bruders Karl Ludwig auf der anderen Seite des
Grabmals des Grafen Guftav Adolf. Es füllt ebenfalls die Wand in
ihrer ganzen Höhe. Auf einem Sockel von fdiwarzem Stuckmarmor
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