Im Jahre 1724 wohnte der geiftlidie Infpektor Beer im Stiflshaus neben
dem Rathaufe. Später wird dasfelbe des Superintendenten Haus
genannt.
Im Jahre 1753 erkaufte die Stifts-Verwaltung das Haus des Pfarrers
Schmidt (von St. Arnual) an der Marktpforte, wo vormals die ftädtifche
Hcufchcucr ftandt für 5000 Gulden zur Superintendenten-Wohnung.
Im Jahre 1768 wurde die neue Superintendentur, jeht (Kirdrcnkaffe),
am Ludwigspfaß erbaut und zuerft 1775 von Oberpfarrer Bartels
bewohnt; nadr ihm 1780 von Infpektor Bartels bis 1806, fpäter von
den Pfarrern Wagner und Hildebrand. Das Haus an der Marktpforte
wurde von dem Superintendenten emeritus Rolle für 3916 Gulden
erworben.
Um diefelbe Zeit wurde das reformierte Pfarr- und Sdrulhaus (jeßt
Wohnhaus des Gymnafiums) am Ludwigsplaß (neben der Poft) erbaut,
in dem zuerft der reformierte Prediger Manfa wohnte.
Im Jahre 1857 wurden Gasröhren in die Pfarrhaufer gelegt; die Koften
fielen den Nutznießern zur Laft.
Der zur erften Pfarrftelle gehörende Garten am Deutfchherrnweg wurde
im Jahre 1870 für 635 Taler verkauft.
Im Jahre 1883 faßte das Presbyterium folgenden Befdrluß: „In An¬
betracht, daß das vom Stifte St. Arnual im Jahre 1749 für die Hefige
Pfarrgemeinde angekaufte, damals längft erbaute und bewohnte Pfarr¬
haus in der Hintergaffe alt und feiner Beftimmung nidif mehr würdig
¡ft, und daß demnadi auf Erfaß Bedacht genommen werden muß; in
Anbetracht fodann, daß die Bürgerfdiaft Hefiger Stadt mit 200 Prozent
Kommunalfteuer und die evangelifdaen Pfarrgenoffen mit 22,8 Prozent
ihrer Klaffen- und Einkommcnfteuer zu Kultuszwecken belaftet find,
und daß, um dem Verfall der großen Ludwigskirdie zu wehren, in
den nächften Jahrzehnten von der Pfarrgemeinde ungewöhnlich große
Anftiengungen gemacht werden muffen, daß alfo die Pfarrgemeinde
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