Richtung an und hat feinen Standpunkt in einer kleinen Schrift „Pofitiv
und Liberal“ dargelegt. (Gcmeinverftändliche Betrachtungen zur kirdi-
lidren Lage, 2. Auflage, Köln, Neubeck 1913.) Er wurde im Jahre 1909
nach Köln berufen. An feint Stelle trat nach Vertretung durch Synodal-
Vikar von Mittclitaedt Pfarrer Karl Becker von Trarbach, dem leider
keine lange Wirkfamkeit in der Gemeinde befchieden war. Er ftarb
nadi längerer Krankheit während des Weltkrieges am 6. April 1915.
Seine Stelle wurde von Vikar Sdiindelin verleben. Nadrdem längere
Verhandlungen mit den vom Konfiftonum vorgefdilagcnen auswärtigen
Pfarrern zu keinem Ergebnis geführt hatten, überließ das Konfiftorium
das Wahlrcdit der Gemeindevertretung, und diefe wählte am 28. Sep¬
tember 1920 den bisherigen Hilfspfarrcr Eduard Heinz, geboren am
30. März 1893, Sohn des verdorbenen Schidhtmeifters Eduard Heinz
zu Bildftock. Er befudite das Gymnafium zu Saarbrücken und erhielt
Oftern 1912 das Zeugnis der Reife, ftudierte Theologie in Marburg,
Tübingen, Heidelberg und Bonn und war dann Vikar in Barmen,
Xanten und Gummersbadi.
Im Jahre 1922 wurde Pfarrer Wilhelm Limberg aus Effen zur Leitung
der Jugendpflege und des Wohlfahrtsamtes von der Synode Saarbrücken
berufen. Er wird als vierter Pfarrer von Saarbrücken geführt, aber
von der Synode Saarbrücken und der Gemeinde St. Johann befoldet.
Seine Stellung wurde von dem Presbyterium dahin beftimmi. dah er
nidit das Recht und die Pflicht hat, den Vorfits im Presbyterium
Saarbrücken zu führen, und da^ ihm audi die Gemeindebcamten nicht
unterftehen, auhcr wenn er im Gemeindedienft amtiert. Er hat das
Recht, an jedem 8. Sonntag in Saarbrücken zu predigen, ebenfo an
Fefttagen nach einem Jahrcsturnus.
Am 19. Oktober diefes Jahres haben die beiden älteften Pfarrer der
Gemeinde ihr 25jähriges Amtsjubiläum gefeiert. Pfarrer Klein wirkt
feit dem Jahre 1890 in der Gemeinde und hätte fchon im Jahre 1915
fein 25 jähriges Amtsjubiläum feiern können, dodi die fdiwere Kriegszeit
lief) damals den Gedanken an eine Fcfiteicr zurücktreten. Das damals
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