Bedeutung* Der Chor gab der allgemeinen Stimmung Ausdruck durch
die Gefänge „Wie find die Helden gefallen“ und „Die ihr Blut und
Leib und Leben für uns habt dahingegeben“. Am 21. Oktober 1923
ftarb der erfte Verfitzende und zugleich der Wohltäter des Kirchenchors,
der Kirchmeifter der Gemeinde, Fabrikbefitzer Bernhard Seibert. Bei
der Trauerfeier in der Ludwigskirche fang der Kirchenchor zu Ehren des
Verdorbenen die Motette: „Die richtig vor fich gewandelt haben, kommen
zum Frieden“, brau Seibert überwies dem Kirdiendior 1000 Franken,
die mit der für die Anfchaffung eines Flügels beftimmten Summe von
1500 Fr. zu einer Bernhard-Seibert-Stiftung vereinigt wurden. An
Seiberts Stelle wurde der bisherige zweite Vorfihende Ern ft Kohl,
der fich in diefer Stellung um den Kirdiendior grobe Verdienfte erworben
hatte, zum erften Vorfitzenden gewählt. Da das Bulj" und Beltags-
konzert einen Reinertrag von 2159 Franken erbracht hatte, fo ergab
fich, da die Gemeinde für die laufenden Bcdürfniffe des Chors jährlich
1500 Franken fpendet, am Ende des Jahres 1923 ein Kaffenüberfdiulj
von 3288 Franken. Von diefer Summe wurden 500 Franken für den
Gemeindchausbau, die gleiche Summe für das notleidende Diakoniffen-
haus Kaiferswerth und 1500 Franken für den Flügelftock beftimmt.
Am Sonntag Cantate 1924 wirkte der Chor bei der 400 jährigen
Jubelfeier des evangelifchen Kirchenliedes und am 19. Oktober bei
den 25 jährigen Jubiläen der Pfarrer Klein und EbeHng mit. So hat
der Kirdiendior faft ein halbes Jahrhundert lang das kirchliche
Gemeindeleben verfchöncrt.
16. DER WELTKRIEG UND SEINE FOLGEN
Bald nadi der Kriegserklärung, am 5. Auguft 1914, wurde der von
der königlichen Regierung ungeordnete Landes-Bu^- und Betlag
abgehalten. Diefer Tag, den die Einwohner der deutfehen Grenz¬
mark tiefbewegt begingen, erhielt eine befondere Bedeutung durch die
149