Im Jahre 1886 wurde der evangelifche Bund zur Wahrung der
deutfch-proteftantifchen Intereifen und zur Abwehr römilch-kalholifcher
Übergriffe mit dem Siffe in Berlin, gegründet, der bald zahlreiche Zweig¬
vereine umfaßte» Auch in Saarbrücken wurde im Jahre 1888 auf An¬
regung des Pfarrers D. Hackenberg ein Zweigverein des Bundes
gegründet.
Am 6., 7. und 8. Juli 1902 fand die 15, Provinzialverfammlung des
Rheinifchen Hauptvereins des evangelifchen Bundes in Saarbrücken
ftatt. Die Saargruppe des Bundes gab ein Feftbuch heraus, das einen
von Frl. Alwine Lenhe verfaßten Willkommensgruh und einen mit
fchönen Anfichten ausgeftattetcn Führer durdi die Saarftädte enthielt.
Unter den Vorträgen war befonders bemerkenswert die Rede des
Pfarrers Jalho aus Bonn, der die Frage beantwortete: „Was kann
und foll uns mit unferen katholifchen Mitbürgern verbinden?“ und die
fcharfe konfeffionelle Trennung auf allen Gebieten bedauerte. Auch der
Verfitzende des Rheinifchen Hauptvereins, Pfarrer D. Hackenberg, fprach
verföhnüche Worte: „über den Sonderinlereffen, die ja auch ihre Be¬
rechtigung haben, wollen wir nicht vergeffen, dah wir alle Kinder einer
Mutter find.“
Vom 3. bis 7. Oktober 1912 wurde die 25. Generalverfammlung des evan¬
gelifchen Bundes in Saarbrücken abgehalten. Der Zweigverein des
evangelifchen Bundes Saarbrücken bot durch eine mit Anfiditen aus
Saarbrücken und Umgebung fchön ausgeftattetc Fcftfchrift den aus¬
wärtigen Gäften zunächft einen dichtcrifchen Willkommensgrulj, den
Frl. Luifc Zenker verfaßt hatte. Dann folgten die Bilder des Präfidiums
des evangelifchen Bundes, der Verfilmenden des Rheinifchen Haupt¬
vereins und der Fcftredner, die Feftordnung, ein Überblick über die
Gefchichte der Stadt Saarbrücken von Prof. Ruppersberg, zwei Ab¬
handlungen über das Stift St. Arnual und die Einführung der Re¬
formation in den Saarbrücker Landen von Rektor Jungk, „drei Ruhmes¬
blätter aus Saarbrückens Gefchichte“ von Prof. Ruppersberg, „Barocke
Kunft in Saarbrücken“ von Karl Lohmcyer, „Aus dem Kriegsjahr
138