Im Jahre 1848 wurde das Oberkonfiftorium in Berlin zur einheitlichen
Verwaltung der kirchlichen Einrichtungen begründet. Diele Behörde
wurde jedoch bald wieder aufgelöft; an ihre Stelle trat i. J. 1850
der evangclifche Oberkirchenrat.
Im Jahre 1830 wurde die 300jährige Jubelfeier der Augsburger Kon-
feffion begangen. Bei diefer Gelegenheit fchenkte der Bergafieffor
Heinrich Böcking, der Mitglied des Presbyteriums war, eine Platte
von getriebenem Silber, auf der die Anbetung des Jeiuskindes durch
die drei Weifen aus dem Morgenlande dargeftcllt war. Diefe Platte
folltc bei der Feier des Abendmahls die Brote aufnehmen.
Im Jahre 1827 war durch das Konfiftorium der Rheinprovinz das Ver¬
bot der fogenannten Kontroverspredigten wieder eingefchärft worden mit
der Begründung, da^ eine foldie Kanzelpolcmik dem duldfamen Geifte des
Evangeliums widerflreite. Im Jahre 1835 wurde das Verbot aus An-
la£ eines vorgekommenen Falles erneuert. Die Pfarrer Tollten fich
aller Aeu^erungen enthalten, welche die Lehren und Gebräuche der
katholifchen Kirche herabwürdigten.
Im Jahre 1834 wurde Pfarrer Mügel von feiner Lehrftelle am Gym-
nafium entbunden; er behielt nur bis zum Jahre 1836 den Unterricht
im Franzöfifchen. Superintendent Zimmermann blieb bis zum Jahre
1834 Direktor des Gymnafiums. Dann hörte die Perfonalunion von
Pfarramt und Lehramt in der Gemeinde auf. Die Auffidit über die
Volksfchulen blieb den geiftlidien Schulinfpektoren.
Seit dem Jahre 1843 wurde Gottesdienft für die evangelifchen Ge¬
fangenen in dem neuen Arrefthaufe am Hagen gehalten. Auch wurden
Bibel- und Miffionsftunden abgehalten und Hausbefuche bei den Mit¬
gliedern der Gemeinde cingcführt.
Am 1. Juni 1845 überreichte das Presbyterium, aus den Pfarrern
Römer, Schirmer, Zickwolff und den Laicn-Presbytern Dr. Kalck,
Philipp Hell, Fr. Heger, Göttlich, L. A. Reuther, Georg Brandt,
Knipper, Heinrich Arnold, Landgerichtspräfident Beffel und Benfi be-
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