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schüft erboten. Ich lege Ihnen die Petition herbei*), die freilich
nach den Umständen im Stil und Inhalt eingerichtet werden mußte
— und vergeblich war. Aber in wie vielen deutschen Ländern
würden die Bürger für die fürstlichen Bedienten in diesen Zeiten
und unter solchen Umständen so dringend gebeten haben? Leben
Sie wohl.
Achtzehnter Ürief.
S. den 24. Jun. 1793.
Es sind doch ehrliche Leute, die Franzosen. Seit fünf Wochen
berauben und plündern sie Fürsten und Unterthanen, ohne daß
ein Mensch die Ursache wußte, ohne daß solche jemand von ihnen
erfragen durfte, und jetzt, da ihre Arbeit geendigt ist, lassen
sie solche viel hundertmal drucken, schlagen solche an alle öffent¬
liche Orte an, und pour ln chose plus touchante zwingen sie
die Geistlichen solche von der Kanzel abzulesen. Ich schließe
Ihnen ein Exemplar von dieser Proclamation hier an. **) Wann
Sie auf das Datum derselben, den 21ten Jun., sehen und sich
erinnern, daß die Räubereien schon am 14ten Mai angingen, so
wird Ihnen ohne Zweifel jene Criminalgeschichte einfallen, da man
den Dieb aufhing und alsdann erst fragte, was er gethan habe.
Es ist aber alles um dem Publikum Sand in die Angen zu
streuen; die Beschuldigungen, welche dem Fürsten gemacht werden,
find so lächerlich, so leicht zu widerlegen, daß Sie es selbst thun
können, und wo Ihnen etwa die Thatsachen unbekannt sind, würde
ich es selbst thun, wenn wir nicht nächstens eine Widerlegung von
unsern in Metz befindlichen Rüthen zu erwarten hätten, welche sich ver¬
theidigen mußten, da die Commissärs ihnen die impertinente Anmuth-
*) Beilage 1.
**) Beilage 2.