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diebstähle begangen, und die Commissärs bezeugten ihr Mißfallen
darüber, ließen einige der Jäger vor sich kommen und befahlen solchen
strenge Aufsicht zu halten und die Frevler zur Bestrafung anzu¬
zeigen. Zugleich bemerkten sie solchen, daß es in Kriegszeiten nicht
schicklich sei, daß Particuliers mit Gewehr auf dem Felde und in
den Waldungen herumgingen, und daß die Gensd'armerie Befehl
habe dergleichen Leute anzuhalten und ihnen das Gewehr abzu¬
nehmen. Nun sollte in Ansehung der Jäger eine Ausnahme ge¬
macht werden, doch müßten dieselben mit einer Karte versehen
und ihre Flinten mit dem Nationalsiegel besiegelt werden, damit
die Gensd'armes sie erkennen könnten. Es wurde ihnen deswegen
ein Tag angesetzt, au welchem sie mit ihren Purschen und Jungen
und ihrem Gewehr, welches unter die Sauve-garde der Nation
gesetzt werden sollte, vor den Commissärs zu dieser Operation er¬
scheinen sollten. Die Betrogenen fanden sich ein; statt der Be¬
siegelung des Gewehrs wurde ihnen solches aber ab, sie von den
Gensd'armes in Verwahr genommen und nach Metz geführt.
Nur einige Klügere fanden sich zwar in der Stadt ein,
recognoscirten aber von weitem, und da ihnen die Anstalten ver¬
dächtig vorkamen, machten sie links um und retteten sich zu den
Deutschen. Dafür wurden ihnen aber ihre Häuser rein ausge¬
plündert. Man nimmt jetzt den elenden Vorwand, daß sich solche
von den Deutschen als Spione Hütten brauchen lassen. Aber
warum nahm man dann auch die Jäger aus der Stadt und die
vom Land auf dem linken Ufer der Saar? Warum nahm man
80 jährige Greise mit, auf welche alle kein Verdacht der Spionerei
allen konnte? Es ist also nichts als ein ziemlich durchlöchertes
Mäntelchen, das man der Sache umhängt, um die wahre Absicht
soviel wie möglich Geiseln einzufangen, zu verbergen. Ein Gedanke,
der nicht tröstlich für uns ist. Was aber auch erfolgen mag, so
bin und bleibe ich hier und auch in Metz Ihr treuer Freund.