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an solchen gesandt, um ihm die Anwesenheit der Bürger zu mel¬
den. Allein dieser ließ zurücksagen, daß er von einer Zusammen¬
kunft kein Wort wisse und von der Bürgerschaft durch seine bis¬
herige Amtsführung die Kränkung nicht verdient zu haben glaube,
daß solche ohne sein Vorwissen ordnungswidrig sich versammlet
habe. Dies erregte Staunen, Murren nub Nachfrage. Der An¬
stifter konnte nunmehr nicht längnen, daß der Zusammenruf durch
ihn veranstaltet worden sei, und er eröffnete seine Beweggründe.
Nun wurde der Unwillen noch größer. Drohungen wurden aus¬
gestoßen. Ein redlicher, bisher verkannter Mann bestieg statt der
Tribüne einen Tisch und schilderte in der nachdrücklichsten Philip¬
pique und in den kernhaftesten Ausdrücken den Charakter jenes
Mannes und das Schändliche seines Schrittes. Die Bürgerschaft
stimmte ihm bei, schrie um Rache für ihren beleidigten Stadtrath
und war im Begriff solche selbst zu nehmen. Zu diesem floh jetzt
der Unbesonnene, bat ihn kniefällig in der Versammlung zu er¬
scheinen und — seinen Rückzug zu decken. Dies geschah, und der
Mann, der bis dahin geehrt war, dem man Verstand und bürger¬
liche Tugenden nicht absprechen konnte, verließ mit Schimpf und
Schande bedeckt seine Mitbürger. Da die Revolutions-Fieberhitze
so jämmerlich abgekühlt worden war und nun die Ueberlegung ihm
die Folgen seines Schrittes verzeichnete, so trat die Furcht an jene
Stelle. Drei Tage bettelte er in Armensündergestalt, wie einst
— aber unschuldiger — Heinrich der Vierte, in Neunkirch-Canossa
um Gehör bei dem gröblich beleidigten Fürsten; und da ihm auch
dies versagt wurde, so ging er um der Rache seiner Mitbürger zu
entweichen in eine benachbarte Residenz, und mit ihm zog das
ganze Gefolg der Zwietracht und des Aufruhrs.
Während diesen wichtigen Begebenheiten ließen auch die kleinen
Revolntionslichter sich keine Mühe verdrießen wenigstens einiger¬
maßen mitzuwirken. An einem Morgen sahen die erstaunten
Gassenjungen einen uralten verdorrten, krumm und höckerichten
Birnbaum, mit einer rothen Mütze geziert, auf dem Marktplatz
vor dem Schloß stehen. Anfangs hielt man ihn für eine Satyre
auf die Freiheitsbäume, von einigen Spaßvögeln gesetzt, bis
man endlich erfuhr, daß einige jener deutschen Ohnehosen mit