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die Tiger zahm zu machen, er hatte sogar durch veranstaltete Concerte
versucht den Teufel Ehrmanns, der aber weit hartnäckiger als
Sauls Teufel war, auszutreiben oder wenigstens zu bändigen.
Ehrmann hatte ihn schon während seinem Aufenthalt durch tausend
Kränkungen und Verfolgungen à la républicaine gedrückt, wovon
die schändlichste und die den ehrlichen Mann wohl am meisten
verwunden mußte, die war, daß Ehrmann dessen Kinder von 10
bis 12 Jahren durch Verhöre, Drohungen und Arrest zu zwingen
suchte Geheimnisse ihres Vaters zu verrathen und ihn wegen An¬
hänglichkeit an den Fürsten, Correspondenz mit demselben und Ab¬
neigung gegen die Franzosen anzuklagen. Und nun der Abschied.
Als Ehrmann müßte ich freilich sagen, hob er an, daß die
Einwohner von Saarbrücken sehr viel, ja alles mögliche für die
Republik gethan haben. Als Ehrmann müßte ich sagen, daß mein
Hauswirth sehr viel und mehr als verlangt werden konnte, an mir
gethan hat. Da ich aber Republikaner und Repräsentant des
fr. Volks bin, so muß ich sagen, daß ihr nichts weiter und noch
lange nicht so viel gethan habt als ihr schuldig wäret, und daß
man euch keinen Dank schuldig ist. Bon jour!
Geschah es um Gott für Ehrmanns Abreise zu danken oder
aus einer andern Ursache, genug unsre geistlichen Herren entsagten
ihrer 3 monatlichen Ruhe und hielten zum erstenmal heute wieder
öffentlichen Gottesdienst, mit welchem sie alle Sonn- und Feiertage
fortfahren wollen. Da die Wache der hiesigen Garnison, welche
aus einigen Compagnien von dem ehemaligen Regiment royal
Suédois besteht, um 9 Uhr aufzieht und zusammen getrommelt
wird, so bedienen wir uns dieses Zeichens statt dem vormaligen
Geläute um in die Kirche zu gehen.
Das Christkindchen hat uns heute eine beträchtliche Anzahl
verwundeter Republikaner bescheert, und wir bescheerten diesen Lein¬
wand, Betttücher und Hemden zu Bandagen. Wir wurden öffentlich
dazu aufgefordert; aber denken Sie sich unser Erstaunen, da seit
drei Monaten sich jede Bekanntmachung des Ausrufers mit dem
Refrain beiTodesstrafe geendet hatte, als wir jetzt hörten, daß wir
aus Menschenliebe diese Lieferung machen sollten. Leben Sie wohl.