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und Duttweiler sind weg und letztere gegen St. Ingbert, um das
L dasige Corps zu verstärken, abgegangen^ ein Umstand, den ich
benutze, um Ihnen noch einmal zu schreiben und Ihnen meine
beiden vorigen Briefe zu übersenden. Die Verwirrung unter den
Franzosen in der Stadt ist unbeschreiblich, alles lauft unter und
wider einander, und wir ergötzen uns nicht wenig an ihrer Be¬
stürzung und an ihren vergeblichen Bemühungen ihre Furcht zu
verbergen. Doch auch in diesen kritischen Augenblicken verläßt sie
ihre Raubbegierde nicht. Archier ließ uns heute noch unser Heu
entwenden, so viel davon weggebracht werden konnte. Doch soll
der gänzliche Mangel an Fourage im Lager die Ursache da¬
von sein.
Morgen ist also der Tag, der unser Schicksal entscheidet. Ob
wir ihn überleben werden, ist ungewiß, denn unsere Lage ist nicht
die angenehmste, wenn die Franzosen sich in den Städten verthei¬
digen sollten. Was aber auch geschehen mag, — wenn eine
französische oder deutsche Kugel, Haubitze, Granate oder wie das
Mordzeug alle heißt, meinem Leben ein Ende machen sollte, so
sein Sie überzeugt, mein Theurer, daß ich als Ihr Freund, als
ein Deutscher sterbe. Leben Sie wohl! Leben Sie wohl! Leben
Sie wohl!
Ende des ersten Bändchens.