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bac, et tonte Tartillerie! empfingen. Dies bestätigten alle flüch¬
tigen Commissärs, Marketender und Soldaten, welche truppweise
in der Nacht ankamen. Diese waren größtentheils bei der Nach¬
richt von dem Verlust der Schlacht ans dem Hornbacher Lager
geflüchtet, mußten also wissen, wie die Sachen in solchem stunden,
und daß nicht an eine Vertheidigung desselben gedacht würde. In
der Nacht reisten noch einige der Repräsentanten selbst nach Metz,
um von dort statt der ihrer Meinung nach verlornen Artillerie
neue zu erhalten imb deren Absendung hierher zu beschleunigen.
Ein Theil der hiesigen ging auf der Stelle nach Saargemünd ab.
Ter Verlust des Hornbacher Lagers war so gewiß, daß, als den
folgenden Tag ankommende Flüchtige solchen in Abrede stellten,
jene ersteren mit der Hitze, mit der man eine glückliche Nachricht
vertheidigt, die unglückliche verfochten. (Endlich aber ließen die
officiellen Nachrichten keinen Zweifel über den noch dauernden
Besitz des Hornbacher Lagers mehr übrig.) Diese erregten aber
nicht so viele Freude als man hätte erwarten sollen. Denn da
es den Franzosen unbegreiflich war, daß ein so großer Feldherr
als der Herzog von Braunschweig ist, seinem Siege freiwillig
enge Grenzen gesetzt und ohne hinreichende Ursache eine so wich¬
tige und nach ihrer Kenntnis von der Lage der Sachen so leichte
Eroberung des Lagers unterlassen haben sollte, so suchten sie diese
aufzufinden, und ihre erhitzte Phantasie formte sich traurige Bilder
von großen Planen und Absichten dieses Feldherrn, durch einen
Meisterstreich mehr auszurichten und der ganzen bewasineten
französischen Macht in dieser Gegend auf einmal den Garaus zu
machen. Eine neuere Erscheinung hat wahrlich nichts dazu beige¬
tragen diese traurigen Bilder auszulöschen. Während die Franken
ihre bangen Blicke gegen jene Gegend wandten, erschien ein anderes
Preußisches Heer unter einem bekannten tapfern Anführer von
einer anderen Seite und lagerte sich bei und diesseits Ottweiler.
Dies kam ihnen gänzlich unerwartet und hat, wie es scheint, ihre
Plane verrückt, wenigstens ihre Furcht sichtbarlich vermehret, und
nun ist bei ihnen weiter kein Zweifel vorhanden, daß die wahre
Absicht der Preußen ist: die Franzosen abzuschneiden und
aufzureiben.