Geschichtliches.
Stabt erneuert hatten, wurden Wall und Graben
zum Theil schon im vorigen Jahrhundert besei¬
tigt. 1 s 15 wurde die Stadt von den Baiern
gestürmt. Die Befestigungswerke ivurden in den
folgenden Jahren gänzlich beseitigt. Seit der
preußischen Herrschaft, besonders seit 40 Jahren
hat die Stadt einen lebhaften Aufschwung ge¬
nommen und zählt jetzt 15305 Einwohner, von
denen 8048 evangelisch, 0807 kath., 98 altkath.,
24 altlutherisch, 4 dissidentisch, 329 israel. sind.
Saarbrücken, die Hauptstadt der ehemals
reichsunmittelbaren Grafschaft, des späteren Für¬
stentums, hatte sich in nördlicher und nordwest¬
licher Richtung aic die Burg angeschlossen, die
auf steilem, unmittelbar aus der Saar empor¬
ragendem Felsen thronte. Rach mehrfachen Um¬
bauten und Veränderungen, besonders unter
Johann I V. (y .1573), dem letzten Vertreter der
katholischen Grafenlinie und unter Graf Ludwig
zu Anfang des 17. Jahrhunderts, . wurde das
Schloß 1077 von den Kaiserlichen in Brand ge¬
schossen, nachdem der französische Kommandant
die belagerte Stadt an allen Ecken angezündet
hatte. In den folgenden Jahren wurde die
Stadt wieder aufgebaut. Das Schloß, welches
durch den Brand sehr gelitten hatte, wurde zwar
von dem Grafen Ludwig Kraft (f 1713) gegen
Ende seiner Regierung wesentlich wieder hergestellt,
aber 1738 unter dem bedeutendsten Saarbrücker
Regenten, dem Fürsten Wilhelm Heinrich von
der Rassau-Usingischen Linie, abgebrochen und in
10 Jahren mit dem für die damalige Zeit bedeu¬
tenden Kostenaufwande von über 250,000 Gulden
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