X
Gut. Freilich hat das Zeitalter, dessen wir uns zu
erfreuen haben, unvergleichliche Vorzüge: die Burgen
sind gesunken, Wälle, Mauern und Thore sind ge¬
fallen und zerstört; zu friedgeselligem Fleisse ver¬
einigt sich der Städter mit dem Ländler; die Macht
der Stärke ist gewichen der Macht des Wissens
und ihr huldigen mit gleicher Liebe alle Stände.
Die Freiheit, des Himmels schönste Gabe, sie ist,
erhebend und beglückend, Jedem in gleichem Maasse
zugetheilt, und vor der Herrschaft milder Gesetze
sind alle Vorrechte und Standesunterschiede ver¬
schwunden. Indess darf auch nicht verkannt wer¬
den, dass die Burgen die damals wehmüthigen Ver¬
hältnisse nicht gerade hervorgerufen haben, sie
selbst waren vielmehr die Ausgeburt jener finsteren
und schauerlichen Weltlage; denn wo weniger die
moralische Natur des Menschen, die Persönlichkeit
und Würde sich geltend zu machen gewusst, desto
mehr musste die rohe Gewalt, der Drang zur Fehde
und zum Waidwerk, die Lust zu plündern und alle
Vorrechte sich anzueignen, das Uebergewicht er¬
langen. Und mögen auch viele der Burgen, wie
bei uns Montclair, in der Absicht erbaut worden
sein, um auf Wasser- und Landstrassen den Kauf¬