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folge der ausserordentlichen Flusswindungen vier Abschnitte der Mosel
wie vier Seeen, alle eingerahmt mit waldigen, oder mit Reben be¬
pflanzten Abhängen. Von dem König in ’/2 Std. nach Merl a. d.
Mosel (s. w. u.) und dann wieder nach Bullay. — Sehr empfehlens¬
wert ist auch folgender, nur 3 Std. beanspruchender Rundgang ■ von
Bullay zur Marienburg, dann nach Kaimt, Zell, Merl,
auf den König und wieder nach Bullay.
Noch mehr als Bullay ist zu längerem Aufenthalte das
grössere, dicht am Flusse gelegene Pfarrdorf
Alf (1.) [Alve] zu empfehlen. Anlegestelle des Dampf¬
boots und Agentur.
Gasth. Zur Post bei Theisen, 86 Betten, Z. u. P. 2,60 M., M.
2,60 M., P. 5 M. Bad Bertrich, J. Bremer; Burg Arras ; Zum Anker;
Zum Engel; Schöne Aussicht, an der Mosel (Bier); Pension Nöllen,
31/, M. — Zweimal täglich Post nach Bertrich, l>/4 Std., für 90 Pfg.;
mehrmals täglich Omnibusfahrt für 1 M ; einmal täglich Post nach
Lutzerath in der Eifel. Wagen nach der Marienburg, hin und zurück
4 M.; nach Bertrich Einsp. 6, Zweisp. 6 M., hin und zurück 7,60 u. 9 M,
Das Pfarrdorf Alf hat 1350 Einw. und zählt zu den
bevorzugten Moselorten. Es liegt an der Mündung des
Alfbaches, der zwischen dem Prinzenkopf (r.) und dem
398 m hohen S o 11 i g die Mosel erreicht. Die Lage ist
überaus anmutig, der Aufenthalt in den verschiedenen
Gasthöfen angenehm. Die Chroniken melden, dass der Ort
durch das Erdbeben im Jahre 1395 sehr gelitten habe.
Eine halbe Stunde von Alf liegen im Alfthale die Ruinen der
Burg Arras auf einem mächtigen Bergkegel, von dem man in das
untere Alfbaehthal, sowie in das Thal des tlessbaches schauen kann,
der am Fasse des Bergkegels in den Alfbach mündet. Die Burg
Arras war im Mittelalter so mächtig, dass der Erzbischof Albero von
Trier ira Jahre 1148 schwur, er werde sich nicht eher den Bart
scheren lassen, bis er die Feste zurückerobert hätte.
Der schönste Ausflugsort für die in Bullay oder Alf
weilenden Moselreisenden ist die
Marienburg. Gasthof-Restaurant Boemer, ein Glanzpunkt
au der Mosel, vom Bahnhof Bullay in 1j2 Stunde, von Alf
in sj4 Std. zu erreichen. Von Alf aus dehnt sich ein Berg¬
rücken des 1. Moselufers in einer langgestreckten Landzunge
nach Süden aus und zwingt die Mosel zu einem ihrer
schönsten Bogen, der sogenannten Schleife, von 12 km
Länge. So bedeutend ist der Umweg, den der Fluss hier
macht, so nahe Beginn und Ende der Schleife, dass hei der
Bergfahrt Reisende den Dampfer verlassen, den Bergrücken
ersteigen und auf der andern Seite zur Mosel wieder
abwärts steigen, sobald sie das Damfboot hei Briedel
hervorkoramen sehen. Der Weg ist an der schmälsten
Stelle der Landzunge in ‘/a Stunde zurückzulegen. Die
breiteste Stelle ist zwischen den Orten Briedel und Kaimt.
Bei Marienhurg hat der Grat eine Höhe von 115 m, senkt
sich dann und steigt im Barl, wie der eigentliche Name
des Bergrückens ist, zu 283 m hinan. Die Abhänge tragen