Full text: Mosel- und Saarführer

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Am Rande derselben liegen etwa 1 km hinter Treis die 
Ruinen zweier Burgen. Die vordere war die Treiserburg, 
um das Jahr 1000 erbaut als Besitztum des Grafen Otto 
von Rheiueck. Als die Burg 1148 von dem Pfalzgrafen 
Hermann vom Rhein erobert wurde, traten die Grafen von 
Rheineck die Burg an den Erzbischof von Trier ab, der sie 
wiedereroberte und von Friedrich Barbarossa in ihrem 
Besitze bestätigt wurde. Der Erzbischof legte den mächtigen 
viereckigen Turm an, der noch heute steht und den Turm¬ 
falken zum Horsten dient. 
Die zweite, hintere und ältere Burg ist die W i 1 d- 
bürg, von der nur noch geringe Reste übrig geblieben 
sind. Sie gehörte im 13. und 14. Jahrhundert den Herren 
von Wildenburg in der Eifel, wechselte dann oft den 
Besitzer und war zuletzt Eigentum des Amtmannes Georg 
von Elz zu Wittlich. 1680 wurden beide Burgen durch 
die französischen Mordbrenner zerstört. 
1 ’/2 Std. von Treis in dem schönen Flaumhachthale zu der 
besuchenswerten Klosterruine Engelport, ehemals ein adeliges 
Frauenkloster des Prämonstratenserordens. Der Weg steigt anfangs 
an, windet sich dann aber durch sehr anmutige Thäler zu der 
malerischen Ruine. Das Kloster bestand bis zur französischen Revo¬ 
lution und wurde dann als französisches Staatsgut zum Abbruche 
verkauft. 
Von Treis lohnende Ausflüge nach dem Hunsrück; durch das 
Flaumbachthal nach Mörsdorf (Wirtsch. Born), dann über Buch 
(Schloss Balduinseck), nach Castellaun, 20 km von Treis. Von hier 
fast immer durch Wald in 15 km nach Simmern. Von Simmern auf 
der Poststrasse zu dem hochgelegenen Kirchberg, dann über 
Cappel, Blankenrat, Altstrimmig ins Flaumbachthal und durch dies 
nach Treis. 
Wanderern ist zu empfehlen, von Treis die Strasse einzuschlagen, 
die die nächste grosse Moselkrümmung noch Bruttig abschneidet, 
in sanften Abstufungen erhebt sich die Strasse vom Treiser Berge. 
Im Hinaufsteigen und auf der Höhe geniesst der Wanderer eine 
vortreffliche Aussicht in den reichen Thalgrund von Treis und Garden, 
zwischen denen sieh die Mosel seeartig ausbreitet. Gegenüber reicht 
das Auge weit in die Eifelberge hinein, nach der andern Seite weit 
in die Berge des Hunsrückens. Will man auf diesem Wege Cochem 
erreichen, so wendet man sich auf der Höhe, Bruttig gegenüber, r. 
zum Valwigerberg, mit umfassender Aussicht, und dann abwärts 
zur Mosel, die man bei Valwig (s w. u.) erreicht; von hier auf der 
linken Flussseite und dann über Sehl nach Cochem. Der Weg ist 
in 1 Tage zurückzulegen. 
Oberhalb Treis erweitert sich das Moselthal, wird dann 
aber wieder enger, und auf der I. Seite fällt das Gebirge 
fast senkrecht als Uferraud ab, so dass eine Strecke weit 
der Weinbau aufhört, und Gestrüpp und Epheu die Felsen 
überziehen. Bald gestalten sich die Abhänge sanfter, und 
die Weinrebe tritt wieder auf. Bald folgt das freundliche 
Pfarrdorf 
Pommern (I.) [Pomaria] Bahnhof, 39 km; Gasth. bei
	        
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