Full text: Mosel- und Saarführer

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Elzthale liegt die stattliche Ruine der Burg Pyrmont; in der Nähe 
bildet dieEltz einen schönen Fall. Hinter der Burg ein siebenfaches 
Echo an einer durch eine Tafel bezeichnten Stelle. — 3/4 Std. von 
der Ruine die Sehw anenklrehe. Von hier weiter in die Eifel 
nach Kaisersesch und Ülmen. 
Oberhalb Moselkerns eine Brücke über die Eltz. 
Die hohen Uferberge treten von der Mosel mehr zurück und 
geben Raum für Obst- und Gemüsegärten und Wiesen. Die 
Höhe auf dem r. Ufer führt den Namen „Müdener Bock“, 
B84 m hoch; südwestlich senkt sie sich zu dem engen 
Lützerthal, aus welchem sich der wasserreiche Lütz- 
bach in die Mosel stürzt. Das Thal bietet angenehme Bil¬ 
der, so dass es sich wohl lohnte, eine Strecke hinauf zu 
wandern, etwa bis zu dem kleinen Orte Lütz, ‘/a Std., der 
wegen seiner grossen Schieferbrüche und seines Weines 
früher Ruf hatte. Der Weinbau wird jetzt wieder lebhafter 
betrieben. — Der Mündung des Lützbaches gegenüber liegt 
Müden, (1.) [Mudhena] Bahnhof, 83 km; Gasth. Hofer; 
Linde. Die Kirche mit kleinem alten Turme steht nahe dem 
Flusse. Von hier führt ein schöner Weg zum Schlosse Eltz, 
4 km. Bei dem Ausgange aus dem Orte treten ira Hinter¬ 
gründe der Moselkrümmung die Türme der vormaligen Stifts¬ 
kirche von Garden hervor. Die Berge nähern sich wieder 
dem Flusse und ihre steilen Abhänge nötigen bei der 
Anlage der Weinberge wieder zu dem Terrassenbau. Am 
Eingänge in eine Schlucht liegt eine Mühle, nach dem Er¬ 
bauer „Sonntagsmühle“ genannt, die durch ihre an derartigen 
Bauten ungewöhnlichen gotischen Fenster und Verzierungen 
auffällt. Wie man sagt, soll der Erbauer diese Zieraten aus 
den Klosterruinen der Umgebung zusammengetragen haben. 
Eine Strecke moselaufwärts erreichen wir 
Garden (1.) [Caradona] Bahnhof, 37 km, 700 Einw.; 
Gasth. Casp. Brauer, P. 3l/a M.; Franz Brauer; 20 Betten, 
N. u. F. 2; 31. 1,50; A. 1; P. 4M.; Hohlbecher; am Bahnhof 
IVeins, Z. u. F. 1,80; 31. 1,50, P. 3,50 M.; Bier bei Wilh. 
Fett. Der Ort hatte schon zu römischer Zeit Bedeutung, 
wie aus aufgefundenen Inschriften hervorgeht. Der Sage 
nach soll hier der heil. Ca stör im 4. Jahrh. gelebt und 
das Christentum verbreitet haben. Seine Wohnung soll eine 
wilde Felsenhöhle unterhalb des Ortes gewesen sein. (Vergl. 
die Castorkirche S. 32). 3Iit Benutzung der Reste der von 
ihm gebauten Kirche wurde 1183—1247 die gegenwärtige 
stattliche Kirche erbaut, die früher Stiftskirche war. Der 
Stil des Chores und des Querschiffes ist spätromanisch, der 
des Längsschiffes frühgotisch. Das Innere sehenswert, be¬ 
sonders der Hochaltar mit der Terrakottagruppe der Anbe¬ 
tung der bl. drei Könige und einige Grabdenkmäler, ferner
	        
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