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1 Uhr freier Eintritt). Auf einem Treppenwege gelangt man
vom Schöffenhause wieder zum Moselquai, von wo man den
hübschen Erker des Schölfenhauses sieht.
Auf dem Moselquai zunächst zum deutschen Eck, der
durch Mosel und Rhein gebildeten spitzen Halbinsel, die
durch die beiden Stromquais in eine Terrasse umgewandelt
ist, mit herrlicher Aussicht, besonders auch zur Zeit des
Eisganges auf den beiden Strömen besucht. Das Eck wird
in wenigen Jahren der besuchteste Platz von ganz Coblenz
werden, wenn das von Hundrieser &• Rieth modellierte
Provinzialdenkmal Kaiser Wilhelms I. sich hier er¬
heben wird. An der Herstellung einer des Denkmals wür¬
fligen Umgebung wird gegenwärtig durch Erweiterung der
Uferbauten und Vergrösseruug des Platzes lebhaft gearbeitet.
Aus demselben Grunde soll auch das am deutschen Eck
stehende und jetzt als Magazin benutzte deutsche Ordens¬
haus, auch Herrenhaus genannt, wiederhergestellt und
zum Archiv verwendet werden. Urkundlich nachweisbar war
das Herrenhaus schon 1281 im Besitze des deutschen Ordens.
Unmittelbar anschliessend der Castorplatz mit der
Castorkirche und dem Castorbrunnen. Der letztere
wurde 1812 von dem französischen Präfekten Jules Doazan
zum Andenken an die Einnahme Moskaus durch die Fran¬
zosen errichtet, worauf sich die obere Inschrift bezieht. Als
am 1. Januar 1814 die Russen in Coblenz einrückten, liess
der russische General St. Priest die die Franzosen ver¬
höhnenden Worte darunter setzen.
Die Castorkirche ist 836 erbaut (vergl. die Geschichte
der Stadt S. 29) und nach der Überführung der Gebeine
des h. Castor nach dessen Namen benannt worden. Von dem
ersten Bau sind nur noch wenige Pfeilerreste in den Tür¬
men vorhanden. Die gegenwärtige Kirche, eine viertünnige
Basilika in romanischem Stil, stammt aus dem Ende des 12.
Jahrh. und wurde 1208 eingeweiht, 1830—40 durchweg er¬
neuert. Das Innere ist 57 m 1., 21 m br.; im Chor reiche
Vergoldungen und Gemälde: am Triumphbogen die Krönung
der Maria, in der Rundung die Dreieinigkeit, beide von
Settegast, rechts die Anbetung des Christuskindes von Gassen;
im Mittelschiffe Fresken, Scenen aus dem Leben des h. Castor
darstellend; im Querschiff 16 altdeutsche Ölgemälde aus dem
16. Jahrh., gegenüber Fresken von Kindlar. Im Chor in Sar¬
kophagnischen die Grabdenkmäler der trierischen Erzbischöfe
Kuno von Falkensteiu, gest. 1388, und Werner, gest. 1418.
Im 1. Seitenschiff ein im 18. Jahrh. verfertigter Marmorsar¬
kophag mit den Gebeinen der h. Riza, der Sage nach Tochter
Ludwigs des Frommen. — Bemerkenswert ist noch, dass bei