Full text: Mosel- und Saarführer

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quarzfelsartig, auch zuweilen körnig, geht dann in Grauwacken- 
sandstein über, grauweiss und graulich rot gefärbt, führt hie 
und da tierische Reste (Spiriter primaevus). Er wird vielfach 
als Pflasterstein und Deckmaterial heim Strassen- und Bahn¬ 
bau benutzt. — Die untere Saar verläuft von Oberhamm bis 
Conz in Thonschiefer (Hunsrückschiefer), der das zweite 
Glied vom Unterdevon bildet. Derselbe setzt auf der rechten 
Seite der Mosel über Schweich fort und dehnt sich über den 
grössten Teil des Hunsrückplateau nach dem Rhein hin in 
seiner einförmigen Beschaffenheit aus. Mehr oder weniger 
dünnspaltige Schiefer wechseln oft mit Grauwacke und 
quarzitischen Bänken. Wenn er dünnspaltig und wenig zer¬ 
klüftet ist, wird er an vielen Stellen als Dachschiefer zwischen 
Saar und Rhein gewonnen; an der Saar selbst sind die Be¬ 
triebe eingestellt. In diesem Schiefer treten vielfach Erzgänge 
auf (Bleiglanz z. T. silberhaltig, etwas Silberfahlerz, Kupfer¬ 
erz und Zinkblende); ehemals sind manche Gruben im Be¬ 
triebe gewesen. — Durchbrüche von Porphyr im Hunsrück- 
schiefer finden sich bei Gornhausen (Kr. Bernkastel) und bei 
Gemünden (Kr. Simmern), sehr häufig auch solche von sog. 
Grünstein (Diabas), auch viele in der Nähe von Trier 
und an der Saar, dann an der Ruwer und 1 Stunde 
westlich derselben bei Hockweiler; besonders der von 
Olmeth an der Ruwer ist ein schönes, grünlich - weisses 
Gestein von porphyrartigem Ansehen, das man vielfach in 
Plättchenform geschliffen bei römischen Bauwerken sieht. 
Vermuthlich wurde der Grünstein zur Römerzeit in den 
Marmorschleifereien, die Ausonius in seiner Mosella an der 
Ruwer erwähnt, verarbeitet. Die Römer bezeichneten mit 
Marmor jedes Gestein, das hart ist und sich zum Schleifen 
eignet. Dann tritt noch ein Eruptivgestein (Melaphyr) an 
der Saar bei Dreisbach und zwischen Ponten und Gangolf 
und an der Mosel Basalt bei Bullay und Ediger gegen¬ 
über auf. 
Von der zunächst nach der Steinkohle folgenden per¬ 
mischen Formation ist das untere Glied derselben, das 
Rotliegende, auch an der Saar und Mosel vorhanden. An 
der Nahe besteht das Rotliegende aus einer iinteren, mitt¬ 
leren und oberen Abteilung (Ober - Rotliegendes); in der 
unteren Abteilung treten schmale Kohlenflötze auf. Das 
Ober-Rotliegende setzt von der Nahe, wo es mächtig ent¬ 
wickelt ist, am südlichen Rande des sogen. Rheinischen 
Schiefergebirges nach der Saar hin fort (bei Ponten und 
einigen anderen Stellen auf der linken Saarseite). Bei 
Mettlach ist eine schmale Partie davon muldenförmig in das 
alte Gebirge eingelagert, ebenso bei Saarhölzbach; dann
	        
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