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Niederlassung. Pipin der Kleine schenkte 768 den Ort dem
Kloster Maximin in Trier. Die Benediktiner gründeten in
Taben ein Kloster, das die Normannen 882 zerstörten. Im
11. Jahrh. wurde eine neue Kirche in romanischem Stile ge¬
baut, welche die Gebeine zweier Heiligen einschloss, zu de¬
nen bis ins 18. Jahrh. gewallfahrtet wurde. Von dieser ro¬
manischen Kirche ist nur noch der Chor vorhanden; die
übrigen Teile wurden zu Anfang des 18. Jahrh. durch neue
ersetzt. — Die auf dem jäh abfallenden Felsen an der Saar,
155 m über dem Flusse weithin sichtbare Kapelle stammt
aus dem 15. Jahrh. und ist als Kirchhofskapelle dem hl.
Michael geweiht.*)
Ausflüge von Taben : Eine der lohnendsten Wanderungen im
Saarthal ist die von Taben über Keuchingen nach Mettlach, 8
Stunden. Der neu angelegte »Kaiserweg», zu Ehren des Forstrats
Kaiser, seines Erbauers, so genannt, zieht sich 160 m über der Saar
hin, an deren Ufer hier zackige Quarzfelsen aus herrlichen Buchen
und Eichen hervortreten. S aarhö 1 z ba ch gegenüber(r.) betritt man
ein Stück Urwald. Bald überschreitet man den Wofsbach, der ehe¬
dem die Grenze zwischen Kurtrier und Lothringen bildete. Andern
»Teufelsschornstein*, einem Felsblock mit schöner Aussicht, gelangt
man in das Gebiet des Sandsteins. Von Keuchingen nach Mettlach
über die Saar. Nach Mettlach gelangt man auch auf kürzerem Wege,
wenn man bei Saarhölzbach mittels der Führe das r. Saftrufer ge¬
winnt und nun längs des Flusses bis Mettlach wandert.
Von der Haltestelle Taben auf dem Leinpfade saaraufwarts bis
zum ersten Seitenthal, zum Schwellenbach. Ungefähr auf der Mitte
dieses Weges das Gehöft Saarhausen, ein altes Wirtshaus, gerade
der Michaelskapelle von Taben gegenüber. Wanderung in dem wild¬
romantischen Schwellenbachthale über Brittener Hof nach Britten
(12 km).
Der nächste Bahnhof ist in
Saarhölzbach (r.) 39 km, 165 m; Wirtsch. bei Gierens;
Molitor; Esser. Als Stützpunkt zu Ausflügen lohnend: Im
Thale des Saarhölzbaches an dem Peterhof, 305 ra, vorü¬
ber zum Brittener Geraeindeweg und dann nach Mettlach
(8 km) — oder: Ueber den Buchberg und den 405 m hohen
Göderberg durch den Krischelwald, im Schwellenbachthal nach
Saarhölzbach zurück. — Lohnend ist auch ein Gang auf dem
I. Ufer durch den oben erwähnten urwaldähnlichen Bestand
nach Taben, 6 km.
Die Bahn bleiht von Saarhölzbach an immer dicht am
Flusse; wo dieser sich r. zu der grossen Kehre wendet, liegt
in einem lieblichen Thalkessel
Mettlach (r.), 43 km, 166 ra. Gasth. »xur Saar« bei
Martin ; im Pavillon auf der Höhe Sommerwirtschaft. Das
•) Wer über die ältere uud die neuere Kirche in Taben, sowie
über die Michaelskapelle mehr zu erfahren wünscht, findet dies in :
Jos. Liell, die Kirche des bl. Quiriakus zu Taben, 1895.