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Eine lohnende Wanderung auf schönem Waldwege ist
von Castel aus zu der mächtigen Felsmasse des Altenfels
und von da nach dem hübsch gelegenen Freudenburg zu
machen. Man steigt in das oberhalb der Klause gelegene
Seitenthal hinab, überschreitet hier den Pünschbach und folgt
von dem eisernen Wegweiser ab dem zum Altenfels leiten¬
den neuen Pfade. Der aus Nageifluh bestehende Fels fällt
schroff nach allen Seiten ab und erinnert an die merkwür¬
digen Felsbildungen der sächsischen Schweiz. Auf der west¬
lichen Seite ist die Felsmasse durch Stufen und Drahtseile
zugänglich gemacht; doch ist das Besteigen den Damen unduicht
Schwindelfreien nicht zu empfehlen, die Aussicht ist nicht beson¬
ders lohnend. Als 1891 auf der Spitze des Felsens eine
Fahne gehisst wurde, entdeckte man, dass der Gipfel schon
früher mit einer Schutzwehr versehen war, wie aus den
regelrecht eingehauenen Vertiefungen zu schliessen ist.
Durch den Wald gelangt man in südlicher Richtung auf
die Freudenburger Dorfflur und auf dem mit Obstbäumen
bepflanzten Wege nach F r e u d e n b u г g, einem Flecken mit
1058 Eiuw., Gastwirtsch. rzur Postu bei Jolivald. Es sind
noch Ruinen eines von Johann von Böhmen erbauten Schlosses
vorhanden. In der Nähe der Eiderberg, 440 in, aus Muschel¬
kalk bestehend, die höchste Erhebung im Saarburger Kreise
auf dem 1. Saarufer.
Von Freudenburg über Weiten nach Mettlach, s.w. u., oder
von Weiten über Orsc holtz zur Clöv s. w. u., und dann nach
Mettlach.
Von Freudeuburg in 40 Min. auf bequemer Strasse zu¬
rück nach Castel; schöner Blick auf den jenseits des Leuck-
thales sich ausbreitenden, vielfach bewaldeten Saargau. Auf
dem ersten Wege hinab ins Saarthal nach dem Bahnhöfe Serrig.
Die Bahn folgt den anmutigen Windungen des Flusses.
1 km oberhalb Serrigs, nahe der Bahn, ein Römergrab, das
sogen. Widderhäuschen. Wer das Saarthal durchwandert,
besteige den am Ufer liegenden Höckerberg mit hübscher
Aussicht auf das Thal und den grossen Bogen, den die Saar
um das Dörfchen Hamm zieht, weiter aufwärts bis Taben
und Rodt. Die Strecke zwischen Haram und Taben bietet
die wildesten und am meisten zerklüfteten Felsbildungen in
dem Grauwackenkieselgebirge.
Taben (1.), die Haltestelle liegt auf dem r. Ufer, 88 km,
das Dorf ist durch eine neue schöne Brücke mit dem andern
Ufer verbunden. Die Brücke, 1890—92 erbaut, liegt von
dem Bahnhof etwas saaraufwärts; von der Brücke auf dem
Pfade rechts, daun noch 1 km über den Braunbach nach dem
Dorfe; Wirtsch. bei Jacoby. Taben, angeblich schon im 2.
Jahrh. unter dem Namen Tavena bewohnt, war eine römische