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Selbstverständlich wird jeder, der längeren Aufenthalt in
Saarburg oder Beurig nimmt, in erster Reihe von hier die Klause
bei Serrig besuchen. Weg mittels der Bahn s. w. u. Ein anderer
Weg, der auch auf Wagen und mit der Post zurückzulegen ist, führt
über Trassem im Leuckthal auf die Höhe bei Castel und von
hier bequemer Fusswegin20 Min. zu der Klause; das Nähere s. u.
Auch die Clöv wird von Saarburg aus besucht, in 3l/i Std. zu
Fuss oder in 2*/4 Std. zu Wagen über Trassem, Freudenburg,
W eiten nach Orscholtz, Wirtsh. bei Buchholz, Basenact, und von
hier noch 1 km östlich zur Clöv, vergl. S. 163. Leicht lässt sich
der Ausflug nach Castel und der Klause mit diesem verbinden.
Von Saarburg ist auch quer durch den Saargau Nennig an der
Mosel aufzusuchen, vergl. S. 124. Weg über Trassem, Meurich, Kirf
604 Einw., Gasth. bei Irsch und bei Weinandi; Münzingen und Siez ;
zu Fuss 4 Std., zu Wagen 2l/3 Std. Von der Höhe des Saargaues loh¬
nende Aussicht.
Der vorigen ähnlich ist die Wanderung vom Saarthal über
Irsch und Büst (Wirtsch.) nach dem 446 m hohen »Speiberg ,
einer mit Unterholz bestandenen breiten Kuppe. Von hier umfassende
Fernsicht über den Saargau, über einen Teil Luxemburgs und Loth¬
ringens. Die Strasse senkt sich allmählich an Oberzerf vorüber
nach Niederzerf (Wirtsch.) ins Ruwerthal, 12 km von Saarburg.
Von Beurig-Saarburg zieht die Bahn in dem hier etwas
breiteren Thale in einiger Entfernung vom Flusse dahin;
I. des Dorf Crutweiler; schöner Blick nach r. auf die
schroff ansteigenden Felsen. Die nächste Station ist
Serrig (r.), 27 km, (156 m), Dorf mit 837 Einw. Wirtsch.
Weber gegenüber dem Bahnhof. Von Serrig der kürzeste
Weg zu der Klause, die, auf dem höchsten Punkte des
felsigen 1. Ufers liegend, weithin sichtbar ist. Vom Bahnhof
in 5 Min. zur Saar, auf einem Nachen über den Fluss, dann
auf dem 1. Ufer an den wenigen Häusern von Staadt
vorüber, wo ein Weinberg ist, etwa 100 Schritte stromabwärts,
bis zu der Mündung eines kleinen Seitenthaies; in diesem
in 30 Min. bergan bis zum Eingänge des Parks, der die
Klause umgiebt. Schlüssel zu dem Park in dem etwa 8 Min.
entfernten Dorfe Castel.
Die Klause, eine Kapelle, liess der Kronprinz Friedrich
Wilhelm i. J. 1838 wiederherstellen und hierher die Gebeine des
1346 bei Crecy gefallenen blinden Königs Johann von Böhmen
überführen, des Sohnes Heinrichs VII., der 1308 als Graf von Luxem¬
burg zum deutschen König gewählt wurde. Die Gebeine ruhen in
einem aus neuerer Zeit stammenden Sarkophag aus schwarzem Mar¬
mor. Hübsche Lichtwirkung der durch Glasmalereien verzierten kleinen
Fenster; an einer Wand der Stammbaum des Königs Johann. Von
dem Gange um die Klause eine herrliche Aussicht auf das Thal und
das rechtsseitige Ufer. Der Klausenwärter hält ein Glas reinen Weines
den Besuchern feil.
Klause und Park sind königlicher Besitz. Zur Römerzeit war
hier ein befestigtes Standlager, daher auch der Name des nahen
Dorfes, dessen Pfarrkirche in der Nähe der Klause liegt. In der Nähe
der Kirche der »Elisensitz«, ein Aussichtspunkt besonders in ein
stilles Seitenthal. Der Punkt ist zum Andenken an den Besuch der
Königin Elisabeth, der Gemahlin Friedrich Wilhelms IV., benannt
worden. Das Thal zu Füssen ist merkwürdig durch die riesigen Fels¬
blöcke, die gewaltigen stumpfen Türmen gleich hervorragen.