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berger“, Im andern Falle gehe man von dem Wirtshause
Hamm am rechten Ufer weiter.
Die Bahn nähert sich bald oberhalb Conz’ der Saar
und läuft eine Strecke dicht an dem Flusse hin, dem Reisen¬
den Gelegenheit gebend, die Ufer- und Bahnenbauten zu
betrachten. Links von der Bahn kleine Weinberge, dann
eine ziemlich breite, wohlbebaute Flur und dahinter wieder
Weinberge. Hinter Filzen (r.) wendet sich die Bahn in
grosser Kurve nach links, den Hammer Bogen abschneidend,
nähert sich dann wieder der Saar und erreicht die aus¬
gedehnten Weinberge des Dorfes
Ganzem (L), 14 km, die Station liegt auf dem r. Ufer
und ist mit dem Dorfe durch eine Fähre verbunden. 424
Einw., Wirtsh. v. Müller. Auf beiden Seiten des Flusses
liier einige freundliche, herrschaftliche Landhäuser. Von den
Höhen über den Weinbergen herrliche Aussicht auf das
Thal und die schönen Laubwälder auf der 1. Flussseite.
Die Bahn, die von Ganzem mit dem Flusse eine nord¬
östliche Richtung einschlägt, wendet sich bei der nächsten
Plusskrümmung nach Süden, r. noch immer von Weinbergen
begleitet, gute Lage der Kelterberg. Die Bahn entfernt
sich wieder etwas von dem Flusse, während die Landstrasse
in seiner Nähe bleibt.
16 km Bahnhof und Dorf Wiltingen (r.), 144 m, 977
Einw., Gastwirtsch. bei Jung; Class. Anmutige Lage,
darum auch hier einige herrschaftliche Landsitze. Der'Ort
war schon zur Römerzeit bewohnt, wie die kürzlich auf¬
gedeckten Reste von Römerbauten beweisen. Das unter¬
halb Wiltingens einmündende Seitenthal, das zwischen ziem¬
lich bedeutenden Höhenrücken über Oberemmel, Creti¬
na c h, Ober- und Niedermennig bis Conz zu verfolgen
ist, ist nach den Forschungen des Landesgeologen Grebe
ein altes Mosel- und später ein Saarbett, in welchem die Saar
die Mosel erreichte, ehe sie sich durch die Grauwackefelsen
das heutige Bett gebahnt hatte. Die Südabhänge des dieses
Seitenthal einschliessenden südlichen Höhenzuges sind be¬
rühmte Lagen des Saarweins, vor allem die ausgedehnte
Fläche des Scharzhofbergers, 2Vs km, der den besten
Moselweinen gleichkommt, ja, nach der Annahme mancher
Kenner sie übertrifft. 31/2 ¿in von Wiltingen in dem Seiten-
thale Oberemmel, grosses Dorf, Gastwirtsch. bei Sebastiani;
viel Weinbau, besonders gute Lagen der Agritiusberg — an
der Kirche —, der Lauters- und der Junkerberg. Wieder
zurück nach Wiltingen.
Die Bahn zieht dicht an der Saar hin und schneidet
dann den nächsten Saarbogen ab, in welchem das Dorf