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hatten die Deutschen hier einen Beobachtungsposten. Von St. Blaise
in südlicher Richtung über eine Kuppe und ein Gehöft nach dem
Dorfe Féy. Auf der Mitte des Weges zwischen Féy und dem Weiler
Vezon r. auf die Höhe von Arry, die man bis zur Grenze verfolge;
hier erreicht der Bergrücken eine Höhe von 401 m, daher umfassende
Aussicht. Abwärts über Arry auf dem r. ¡Moselufer hübsches Schloss,
Wein-, Hopfen-, Obst- und Gemüsebau. Dann nach Corny, gleich¬
falls auf dem r. Ufer, 868 Einw., und von hier über den Fluss auf
einer Drahtseilbrücke nach der Grenzstation Novéant, 1427 Einw.,
Hüttenwerk, altes Schloss auf römischen Grundmauern. Von
Nouvéant auf der Eisenbahn nach Metz.
Beliebt ist endlich noch folgender Ausflug, Auf der Eisenbahn
nach Ars, dann durch den Wald (Bois des chevaux) zu der Metzer
Wasserleitung, die 1866 zum Teil auf dem Boden der römischen an¬
gelegt worden ist. Hinab nach Gorze am Gorzebache, 1336 Einw.;
bedeutender Flecken, Hotel und Restauration von Habillon. Sehens¬
wert der Friedhof mit Kriegerdenkmälern von 1870. Gorze hatte im
Mittelalter eine berühmte, stark befestigte Abtei, was dem Orte
manche langwierige Belagerung und schreckliche Plünderung zu¬
zog. 1152 wurde die Abtei, die 26 Ortschaften umfasste, säkularisiert.
Von Gorze in östl. Richtung auf der Höhe und dann auf derselben
in südl. Richtung zu denRochers de la Phrase, einemsteinigen
Höhenzuge, der schroff nach dem Thale des Gorzebaches abfällt
und durch die Wässer in mehreren tiefen Schluchten stark zerklüftet
ist. Von hier hinab nach Novéant und auf der Eisenbahn nach
Metz zurück.
Besuch der Schlachtfelder um Metz.
Das grosse geschichtliche Drama, das 1870 die Einschlies¬
sung der französ. Rheinarmee ander Mosel, später die Gefangen¬
nahme derselben und die Uebergabe der starken Festung zur
Folge hatte, spielte sich in Metz in drei blutigen Akten ab, am
14. August in der Schlacht bei Colombey, am 16. August
bei Mars-la-Tour uud am 18. August bei G r a y e 1 o 11 e.
Es hatte dann noch kleine Nachspiele, die Ausfälle und
Durchbruchsversuche der eingeschlossenen französ. Armee,
deren wichtigster sich auf dem erstgenannten Schlachtfelde
am Bl. Aug. und am 1. Sept. vollzog. Die drei Schlacht¬
felder liegen weit von einander entfernt, das erste im Osten
der Stadt, die andern im Westen, und zwar so weit, dass
man mindestens l1/% Tage braucht, alle drei zu besuchen.
Den Hauptanziehungspunkt bilden die Schlachtfelder von
Mars-la-Tour und Gravelotte; doch bringen_wir eine
Beschreibung sämtlicher Schlachtfelder nebst einer Übersicht
der Schlachten vor und während ihrer Entwicklung.
Wer genauere Auskunft über die Anzahl der in den
Massengräbern ruhenden Toten und in einigen Fällen auch
über die Namen derselben zu erhalten wünscht, wende sich
au die Gräberwärter, und zwar für die Schlachtfelder auf
der rechten Moselseite in Q u e u 1 e u (Fort Goeben), in Gorze
für die Gräber Gorze bis Flavigny, in Gravelotte ^ür die
Gräber in Gravelotte, Rezonville bis Mars-la-Tour und in