Full text: Mosel- und Saarführer

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Im Erdgeschoss hauptsächlich Altertümer, im I. Saale antike 
Vasen, im II. Saale Steindenkmäler aus der Umgegend von Metz: 
Nr. 9, 10, 35—60 römische Grabdenkmäler; 27, Altar der Göttin Epona, 
79, Altar des .Merkur und der Rosmerta, 89, ein Grabdenkmal aus 
Arlon mit einer Kinderscene, 99 ein Relief, das einen Kaufladen dar¬ 
stellt, 170 Torso einer schönen Frauenstatue, in Metz gefunden; fer¬ 
ner eine reichverzierte Säule, auf der ein Reiter stand. Unter den 
bei Sab Ion gemachten Funden ist eine Viktoria besonders sehens¬ 
wert. — Unter den mittelalterlichen Gegenständen ragen ferner her¬ 
vor: Nr. 415, ein gotischer Kamin aus dem Kloster der hl. Elisabeth 
aus dem 14. Jahrh., Nr. 440, ein Basrelief, die 12 Apostel und das 
Leiden der hl. Agathe darstellend. 
ln der Geisbergstrasse neben der Bibliothek der sogen, 
austrasische Königspalast, jetzt Proviantamt. Hier 
auf dem höchsten Teile des alten Metz errichteten im 6. Jahrh. 
die austrasischen Könige mit Benutzung römischer Grund¬ 
mauern ihren Palast. Der gegenwärtige Bau stammt aus 
dem Jahre 1699. Wer die beschwerliche Besteigung des 
Turmes der Kathedrale scheut, kann von der Höhe dieses 
Gebäudes den gleichen Rundblick geniessen. 
Wer einen Blick in das alte Metz zu gewinnen wünscht, 
suche von der Geisbergstr. aus durch die Bibliothekstr. und 
die Judenstr. die Go Idschmiedstrasse auf und betrachte 
dann von der Brücke aus zwischen dieser Strasse und der 
Deutschste die fünfstöckigen Hintergebäude der alten Ger¬ 
bereien. Links von der Goldschmiedstr. in der Ziegenstr. 
die Kirche Notre Dame, die vornehmste Kirche der Stadt. 
— Am Ende der Deutschste das sehenswerte deutscheThor, 
mit kastellartigen Türmen, das älteste Thor der Stadt, 1445 
erbaut, 1892 erneuert und erweitert. — In der Nähe die 
hübsche St. Euchariuskirche, von Mauern umgeben; der 
Turm stammt aus dem 12., die Kirche aus dem 15. Jahrh. 
Das Innere ist schmucklos. 
Sehenswert ist auch der jenseits des Moselarmes gelegene 
Teil von Metz, zu dem mehrere Brücken führen. Ueber die 
Felsenbrücke auf den Theaterplatz, 1. auf der Landenge eine 
hübsche Baumgruppe, der Jardin d’amour; von hier schö¬ 
ner Blick auf die Kathedrale. Das Theater, 1739 erbaut, 
hat einen Portikus mit 18 Arkaden, davor hübsche Anlagen. 
— Rechts vom Theater das Gebäude der Bezirksregierung, 
ehemals die Präfektur, 1739 erbaut, 1803 durch Feuer zer¬ 
stört und 1805 wieder aufgebaut. 
Eine ziemliche Strecke von hier an dem Moselarme ab¬ 
wärts liegt auf der Insel Chambiere, auch Friedhofsinsel 
genannt, der Garnisonsfriedhof mit den Gräbern der 1870 in 
Metz gestorbenen Franzosen; ein französisches und deutsches 
Denkmal sind beachtenswert. Vom Theaterplatz gelangt man 
in die Marzellenbrückenstr. und am Ende derselben durch 
die Belle Islestr. r. zu der schönen neuen ev. Garnisons¬
	        
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