Full text: Mosel- und Saarführer

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aus wahmehraen. Auf 7 Stunden hin bildet von Wasser¬ 
billig ab die Mosel die Grenze zwischen der Rhein¬ 
provinz und dem Grossherzogtuin. Von Wasserbillig auf¬ 
wärts macht der Fluss eine Biegung; das Thal ist ziemlich 
breit. Die Abhänge des 1. Ufers — auf der Luxemburger 
Seite — tragen Weinpflanzungen. Die Buntsandsteinfelsen 
gehen immer häufiger in Muschelkalk über, der auch auf der 
r. Seite vorherrscht, daher hier bedeutende Kalksteinbrüche. 
Bis Mertert, 1., dem nächsten luxemburgischen Orte an der 
Mosel, läuft auch die Luxemburger Bahn im Moselthale. 
Mertert, ein kleines Dorf. Gasth. Fetry. Der nächste Bahnhof ist 
Temmels (r.), 18,3 km von Trier, Wirtsch. Gierst; das 
freundliche Dörfchen hat ungefähr 500 Einw. Von Temmels 
führt ein Weg über den Höhenrücken zwischen Mosel und 
Saar ins Saarthal, erst nach Tawern, von hier entweder 
bergauf zu der Hochfläche des Reiniger Berges (vergl. S. 120) 
oder abwärts nach Könen und von hier zur Saar nach K o n z. 
Bald hinter Temmels wird das Moselthal enger, da von 
beiden Seiten die Uferberge schroffer und felsiger näher an 
den Fluss herantreten. Nur eine kurze Strecke bis zu dem 
Bahnhof 
Wellen (r.), 20,6 km., Gasth. Henkel, am Bahnhof. Der 
Ort hat bedeutende Kalkbrennereien und ist durch eine feste 
Brücke mit dem gegenüberliegenden 
Grevenmachern (1.) verbunden, einem kleinen luxembur¬ 
gischen Städtchen von 2500 Einw. Gasth. de Luxembourg; 
Hotel des Voyageurs. In einer Beschreibung des Mosellandes 
von 1600 heisst es von Greveumachern: „Das Lager dieses 
Städtleins ist über die massen lustig und mit vielen Bergen 
umgeben, in welchen bei guten Jahren herrlicher Wein 
wüchset.“ Weinbau wird auch jetzt noch vielfach getrieben. 
1552 wurde die Stadt durch Albrecht von Brandenburg ver¬ 
brannt und verwüstet. 
Hinter dem Dorfe Wellen durchbricht die Bahn den die 
Mosel zu einer Krümmung veranlassenden Berg Vorsprung; 
bald darauf die Haltestelle 
Nittel (1.), 22,8 km., Wirtsch. Schneider; Berg; die Ab¬ 
hänge tragen viele Weinstöcke, ebenso die des gegenüber¬ 
liegenden luxemburgischen Dorfes Mach tum. Auf dem 
Nittelberge eine bereits 1432 mit päpstlichen Ablässen be¬ 
schenkte Kapelle, die namentlich zur Zeit ansteckender 
Krankheiten ein besuchter Wallfahrtsort war. Von Nittel 
führt ein Weg über Soest und Rehlingen nach Saar- 
burg a. d. Saar. 
Das Moselthal verengert sich noch mehr. Links von 
der Bahn etwas zurückgelegen das Dorf Rehlingen mit
	        
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