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mende Kyll, die an dieser Stelle ausser der einen noch
mit drei Brücken versehen ist, zwei Eisenbahnhrückeu, einer
für die Privatbahn nach der Quint und nach Issel, vergl. S.
93, und einer zu einer grossen Dampfmühle; über die dritte
und stattlichste führt die Yerkehrsstrassc in den Ort. Kurz
vor der Einfahrt in den Bahnhof r. eine hübsche Villa. Vom
Bahnhof schöner Blick ins weite Thal nach Pfalzel (1.) und
Ruwer (r.) und auf den Grüneberg. Auf der Weiter¬
fahrt durch die Fluren des breiten Trierer Thaies bald hinter
Ehrang 1. von der Bahn die grosse Thonwarenfabrik von
Servais u. Cie. Bald wird die Mosel erreicht, 1. Pfalzel,
und auf einer aus weissem Sandstein gebauten Brücke von
8 Öffnungen zu 22,6 m Lichtweite überschritten. Die Bahn
nähert sich dem Grüneberge, r. das Wasserwerk der trier-
schen Wasserleitung; von I. her vereinigt sich hier mit der
Moselbahn die Hochwaldbahn. R. Nell’s Ländchen, ein
kleines Landgut mit Park, 1. der Einschnitt des Aveler
Baches, dahinter Cürenz L, r. die Vorstadt Paulin mit der
sehr schlanken Kirche. Bald hält der Zug vor dem schönen,
aus rotem Sandstein gebauten Bahnhofe zu Trier, wo die
eigentliche Moselbahn endet. Sechs Tunnels, vier grosse
Brücken, die bedeutenden Uferbauten, am meisten aber die
Reize des Moselthals machen die Bahn zu einer der schönsten
und merkwürdigsten in ganz Deutschland.
Trier.
Lage der Stadt. Wie Coblenzldie Fremden allein
schon durch seine herrliche Lage herbeilockt, so beruht auch
der Hauptreiz Triers auf der schönen Umgebung. Mitten in
der Thaiebene gelegen, die sich 20 km lang von Schweich
bis Igel ausdehut, gewährt es raoselauf- und abwärts einen
freien Blick auf die reich bestellten, grünen Fluren, durch
welche in Bogenlinien die alles verschönernde Mosel zieht.
Das Thal ist hier etwa 3 km breit und hat auf der 1. Mosel¬
seite einen ungewöhnlich steilen und hohen Thalrand, da hier
die roten Sandsteiufelsen teils durch Menschenhand, teils von
Natur schroffe Wände bilden. Um das Landschaftsbild noch
reicher zu gestalten, erheben sich hinter dem steilen Thal¬
rande höhere, schön bewaldete Bergkuppen, die durch ihre
sanften Formen und Abhänge die schroffen Linien der Thal¬
kante mildern. Eichen, Tannen und Buchen bilden den grünen
Schmuck dieser Berge. Auf der ersten schroffen Thalkante
heben sich 4 Punkte ab, die Mariensäule, auf Stunden