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Der Name der Stadt wird von ihrem Gründer, dem Kaiser Vitel¬
lins abgeleitet. Im 12. Jahrh. baute der Erzbischof Albert hier eine
Burg. 1291 erhielt der Ort Stadtrechte. Das später gebaute Schloss
Ottenstein wurde Sommerwohnung des Trierer Kurfürsten. 1689
brannten die Franzosen Stadt und Schloss nieder. 1763 liess der
Kurfürst Joh. Philipp den Sommerpalast wieder aufbauen. 1804 wurde
dieser auf Abbruch verkauft, so dass nur noch wenige Reste erhalten
geblieben sind.
Wittlich-W engerohr ist als Eisenbahnknotenpunkt, sowie
durch seine Nähe zur Eifel recht zu Ausflügen geeignet. In der
Nähe; Der Aff enber g 1 km, mit Schutzhaus; die Plein er Mühl e;
5 km, in der schönen Lieserschlucht; der Neuenburger Kopf,
schöner Basaltkegel. Nach der Eifel: durchs Lieserthal über Gross¬
und Minderlittgen nach Manderscheid und dem Mosenberg,
weiter nach dem Pulvermaar und zu den Dauner Maaren.
Nach dem Moselthal: Auf der Bahn ins untere Lieserthal nach
Mülheim a. d. Mosel, nach Veldenz (vergl. S. 86), moselabwftrts
nach Bernkastel S. 81.
Bald hinter dem Balmhofe Wengerohr durchschneidet
die Mosel das Lieserthal durch einen hohen Damm; über die
Lieser eine Brücke von 2 Bogenöffnungen zu 27 m, r. der
Weiler Bürscheid, das Dorf Altrich und die Haardter
Höfe, 1. erblickt mau in der Ferne den hohen r. Uferrand
der Mosel und den tiefen Einschnitt des Mosellaufs. Jenseits
der Wasserscheide von Lieser und Salm wird
Salmrohr erreicht, 84 km. Links 3/4 Std. der vielbe¬
suchte alte Wallfahrtsort Eberhards-Clausen, früher
eine Abtei, mit sehenswerter Kirche, in dieser ein geschnitzter
Altar aus dem 15. Jahrh. — Der nächste Bahnhof ist
Hetzerath, 92 km; der Ort liegt 1. von der Bahn; Gasth.
beiFaltzer. Von hier nach Neumagen, S. $8, oder nach Clüs-
serath, S. 90, l‘/a Std. Hinter Hetzerath erreicht die Bahn
bei Föhren ihre grösste Höhe, 195 in, hier Haltestelle. In
der Nähe ein Schloss zu dem Kesselstattschen Majorate ge¬
hörig ; r. der grosse Meilenwald.
Bei der Weiterfahrt öffnet sich allmählich das weite
Trierer Thal; man sieht die hohen Berge 1., zwischen wei¬
hen sich die Mosel, das breite Thal verlassend, hindurch¬
zwängt. Die Bahn senkt sich; der Zug hält am Bahn¬
hof Schweich, 99 km; das Dorf liegt 1. 20 Min entfernt,
vergl. S. 92. Bald hinter dem Bahnhofe führt der Zug durch
den 778 m langen Isseler Tunnel und hält jenseits
desselben bei der Quint, 102 km; S. 93. Einen Teil des
Hüttenwerkes kann man vom Zuge aus sehen, auch den
hübsch bewaldeten Abhang des Quinter Berges.
Die Bahn hat hier wieder das Moselthal erreicht, dessen
Sohle sie durch ein ziemliches Gefälle bald gewinnt. Sie
überschreitet die Chaussee; r. sieht man die lange Häuser¬
reihe von Ehrang und den schlanken Turm. Auf einfacher
Brücke überschreitet sie die hier aus den Eifelbergen strö¬