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die christliche Liebe diesen Ort geschmückt hat. Es
gilt eine allgemeine Leichenfeier, für alle die hier im
Kampfe gefallenen nnd für König nnd Vaterland ge¬
storbenen Krieger." Es solle durch den heutigen Art
keiner gewiß später stattfindenden, abschließenden Todten-
fcier vorgegriffen Werden, sondern für jetzt mir, dem
Bedürfniß so vieler Herzen folgend, eine Licbespflicht!
erfüllt werden, zu welcher ebensowohl Dankbarkeit und
Patriotismus, als auch die Rücksicht für die Hinter¬
bliebenen der Entschlafenen die Veranlassung sind, der
Todten, für deren Angehörige es ein Trost sein dürfte,
zu wissen, daß bei ihrer Bestattung christlicher Sitte
ihr Recht geworden ist." Im weiteren Verlauf seiner
ergreifenden Rede hob Hr. Schirmer noch besonders
hervor, daß gerade die Stadt Saarbrücken in vorderster
Reihe Veranlassung zu dieser Fe.er habe, da ans deren
Feldmark die erste und einzige Schlacht geschlagen
worden sei, die aus deutschem Boden gegen den Erb¬
feind stattgefunden habe. Andachtsvoll lauschten die
Anwesenden den Worten des Redners, mir denen er
die heißen Kämpfe schilderte, den Muth und die Auf¬
opferung, welche das preußische und das ganze deutsche
Volk in dem gegenwärtigen großen und heiligen Kriege
an den Tag legen und auch das große Grab, in welchem
Führer und Truppen aller Grade, ivvhl inehr als drei
Hunderte zusammen, gcincinsel aftlich die letzte Ruhe
gesunden haben, gebe ein sichtbares Zeugniß hierfür ab
und werde kommenden Geschlechtern noch die stumme
Kunde bringen von der Liebe nnd Treue des'Volkes zu
König und Vaterland und den heißen und blutigen
Kämpfen dieser Tage für Sicherheit, Unverletzlichkeit
des Vaterlandes und das heilige Recht des deutschen
Volkes.
Herr Pfarrer Zickwolsf sprach alsdaikn das Schluß-
gebet und die Choräle: „Wer weiß wie nahe mir mein