Full text: Die Invasion der Franzosen in Saarbrücken im August 1870

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die christliche Liebe diesen Ort geschmückt hat. Es 
gilt eine allgemeine Leichenfeier, für alle die hier im 
Kampfe gefallenen nnd für König nnd Vaterland ge¬ 
storbenen Krieger." Es solle durch den heutigen Art 
keiner gewiß später stattfindenden, abschließenden Todten- 
fcier vorgegriffen Werden, sondern für jetzt mir, dem 
Bedürfniß so vieler Herzen folgend, eine Licbespflicht! 
erfüllt werden, zu welcher ebensowohl Dankbarkeit und 
Patriotismus, als auch die Rücksicht für die Hinter¬ 
bliebenen der Entschlafenen die Veranlassung sind, der 
Todten, für deren Angehörige es ein Trost sein dürfte, 
zu wissen, daß bei ihrer Bestattung christlicher Sitte 
ihr Recht geworden ist." Im weiteren Verlauf seiner 
ergreifenden Rede hob Hr. Schirmer noch besonders 
hervor, daß gerade die Stadt Saarbrücken in vorderster 
Reihe Veranlassung zu dieser Fe.er habe, da ans deren 
Feldmark die erste und einzige Schlacht geschlagen 
worden sei, die aus deutschem Boden gegen den Erb¬ 
feind stattgefunden habe. Andachtsvoll lauschten die 
Anwesenden den Worten des Redners, mir denen er 
die heißen Kämpfe schilderte, den Muth und die Auf¬ 
opferung, welche das preußische und das ganze deutsche 
Volk in dem gegenwärtigen großen und heiligen Kriege 
an den Tag legen und auch das große Grab, in welchem 
Führer und Truppen aller Grade, ivvhl inehr als drei 
Hunderte zusammen, gcincinsel aftlich die letzte Ruhe 
gesunden haben, gebe ein sichtbares Zeugniß hierfür ab 
und werde kommenden Geschlechtern noch die stumme 
Kunde bringen von der Liebe nnd Treue des'Volkes zu 
König und Vaterland und den heißen und blutigen 
Kämpfen dieser Tage für Sicherheit, Unverletzlichkeit 
des Vaterlandes und das heilige Recht des deutschen 
Volkes. 
Herr Pfarrer Zickwolsf sprach alsdaikn das Schluß- 
gebet und die Choräle: „Wer weiß wie nahe mir mein
	        
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