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Einigkeit und Energie werden das Vaterland retten. Der
Kaiser ist im Kampfe gefangen. Die Regiernng aber, einig
mit den großen Körperschaften, wird alle nöthigen Maßregeln
ergreifen, _
* S t. Menehould, 5. Sept., 2 Uhr 25 Min. Nachin.
Die bei Sedan vernichtete Armee Mac Mahon's zählte vor
der Schlacht von Beanniont am 30. August noch über
120,000 Mann. Der Transport der Gefangenen, unter
denen über 50 Generale, nach Deutschland ist in der Ans
führnng begriffen. — Unsere Armeen sind im Bormarsch
auf Paris. gez. Podbielski.
* Ostende, 0. Sept. Der kaiserliche Prinz von Frank
reich kam hier gestern Abend an, stieg im Hotel d'Allemagne
ab llnd reiste heute Morgen nach England weiter.
** B a r c n n e s, 4. Sept., Vormittags. Die feindliche
Armee, welche bei Sedan kapitnlirte, zählte 14 Infanterie-,
5l/i Kavalleriedivisionelt nebst zugehöriger Artillerie und Train.
Während der Schlacht am 1. wurdelt allein an 30,000 Ge
fangene gemacht, mehrere Adler und viele Geschütze genomnien.
Mac Mahon ist schwer blessirt. Diesseits Oberst v. Scherbening
todt, General v. Gersdorff und Oberst v. Bossel verwundet. Un
sere Berlnste verhältnismäßig gering. Kaiser Napoleon ist
heute früh nach Cassel abgereist. Podbielski.
Paris, 7. Sept. Eine Circular Depesche Jules Favre's
erklärt: Wenn Preußen trotz seiner Erklärungen, mu* die Dyna
stie und nicht Frankreich zu bekämpfeil, deil Krieg fortsetze, so
werde man das acceptireu, aber weder einen Fuß breit Lau
des, noch einen Stein von den Festungen abtreten. Paris
und ganz Frankreich würden deil Krieg fortführen. N»ir dazu
habe die jetzige Regierung die Gewalt übernommen, und
sie lvürde sie sofort riiederlegen, >venn sie fände, das; Frank
reich diese Entschlüsse nicht theile.