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Unter anderem Gesindel sind am 21. Augnst auch
mehrere Exemplare von Swlachthyänen eingebracht
worden. Eine der Bestien, ein ausgeprägtes Nänber-
gesicht, ein Franzose, sollte bei seiner Festnehmung noch
einen einem Offizier angehörenden Finger mit werth¬
vollem Ring in der Tasche gehabt haben. So erzählten
die den Perbrecher eskortirenden Landwehrmänner, welche
Muhe halten zu verhindern, daß an ihm nicht Volks-
justiz geübt worden.
Unter der lothringischen Landbevölkerung machte sich
ein grauenhafter Fanatismus bemerkbar. Um nur ein
Beispiel anzuführen, genüge die Thatsache, daß ein
80jähriges Weib auf dem Schlachtfeld ergriffen worden
ist, das einem Schwerverwundcten noch zu guter letzt
die Augen ansgestochen hatte. Die erbitterten Soldaten
schossen ihr eine Kugel durch's Gehirn und da sie nicht
gleich todt war, banden sie das Weib an ein Wagen¬
rad, um es auf diese Weise todt schleifen zu lassen.
Aus Belgien treffen eine Anzahl Herren und
Damen mit Lazarethgcgcnständen hier ein, um sich der
freiwilligen Krankenpflege zu widmen.
Am 25. August. Der Durchzug der Munitions¬
und Proviant-Colonnen auf den Kriegsschauplatz dauert
ununterbrochen fort. Ebenso nehmen die Züge kein
Ende, welche französische Gefangene nach Deutschland
bringen.
Gegen 9 Uhr Abends röthete sich der östliche
Himmel mit hellem Feuerschein; das Gut des Ritt¬
meisters Schmidt von Schwind, der „Eschbcrger Hof",
stand in hellen Flammen und brannte zum großen
Theil nieder: das eigentliche Wohnhaus jedoch hat
glücklicher Weise nur wenig oder gar nicht gelitten,
auch das Vieh konnte gerettet werden.
Am 26. August. Der Großherzog von Mecklen¬
burg und der Herzog von Altenburg sind hier äuge-