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lichcs Feuer unterhielt. Die dritte der Neeognos-
cirungs-Patronillcn bewegte sich von der Eisenbahn-
brücke nach dem „Drahtzug" gegen Stieriugen zu und
folgte theils dem Schienengclcise, theils dem Land¬
pfade. In den Gebäulichkeiten des „Drahtzugcs", die
sich schon öfter französischen Besuches zu erfreuen hatten,
fand sich kein Feind vor und die Patrouille ging hier-
auf nach dem Walde, ohne irgend etwas Verdächtiges
zn bemerken. Doch kaum war sie in eine Lichtung an¬
gekommen, bekommt sic von der Front her und im
Rücken heftiges Gewehrfeuer; vermuthlich hatten sich
die Franzosen in dem dichten Gehölze versteckt oder es
war ihnen das Herannahen der Preußen verrathen
worden. Die unter dem Commaudo mehrerer Ossi- j
ziere stehenden Franzosen erhoben beim Anblick der
Preußen ein wüstes Geschrei und gaben ihr Feuer au'
eine Entfernung von kaum 50 Schritten ab. Trotz
dieser Nähe hatten die Preußen keine Verluste; die
Fcindeskugeln gingen meistens zn hoch und nur drei !
Mann erhielten Streifschüsse. Von den Franzosen sind
einige gefallen, doch war wegen des an diesem Morgen
sehr starken Nebels nichts Genaueres festzustellen.
Unsere Patrouille zog sich schließlich vom Feinde nn- ’
belästigt auf die Feldwache zurück.
Die Deschietznng dev ans dev Südseite
des Gvevzievplatrcs gelegenen „Dellevire".
Es war am 28. Juli, Nachmittags gegen 3 Uhr, als
unter heftigem Donnern und Blitzen und strömendem
Regen ein schweres Gewitter über unsere Stadt zog,
da plötzlich war zwischen dem Gewittergrollen deutlicher
Kanonendonner zn vernehmen und bald zeigten denn
auch zahlreiche von dem Hügelplatcau des Exerzier- !
Platzes herabcilcnde Personen nur zn deutlich, daß sich
das Ohr nicht getäuscht hatte. Von der Spichcrcr
Höhe herab hatten sich die Franzosen das Vergnügen