Full text: Die Invasion der Franzosen in Saarbrücken im August 1870

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sich ganz besonders das Bildniß des Königs, um einst 
daheim den „deutschen Kaiser" zeigen zu können. Dank¬ 
barkeit und Freude leuchtete aus Aller Augen, mit 
daß auch den früher in dem Lazareth thätig gewesenen 
Aerzten eine dankbare Erinnerung gewahrt wird, be¬ 
weist die Aeußerung eines Kranken: „Ach! wenn das 
der Herr Sanitätsrath Hanuschke sehen würde, wil 
würde der sich freuen." Sanitätsralh Dr. Hanuschki 
aus Otkmachau nämlich stand 4 Monate dem Lazareth 
im neuen Casino und später auch dem Rodenhof vor, 
und hatte sich in kurzer Zeit nicht mir die Liebe mü 
Zutrauen der Berwundeten und Kranken, sondern auch 
die Hochachtung und Werthschätzung vieler Bürger un¬ 
serer beiden Städte zu erwerben gewußt. 
Sein Nachfolger als dirigirender Arzt in dem La-. 
zarcth auf dem Rodenhof war Herr Dr. Schütze aus 
Bad Landcck, ein sehr tüchtiger und gewissenhafter Arzt, 
der gleichfalls der Christbescheerung seiner Kranken bei¬ 
wohnte und die Freude, mit welcher die Kranken ihm 
ihre Geschenke zeigten, bewies so recht die Zuneigung, 
welche diese für ihn hegen. Wir aber schließen diesen 
kurzen flüchtigen Bericht über das Wcihnachtssest in 
den Lazarcthcu zu Saarbrücken mit dein Wunsche, daß 
allen, welche sich im Dienste der Humanität so rühmlich 
ausgezeichnet haben, der verdiente Lohn nicht ausbleiben 
möge, den schönsten aber werden sie in dein Bewußt¬ 
sein finden, eine edle Mcnschenpflicht erfüllt zu haben. 
Das sind in flüchtigen Umrissen die bedeutendsten 
Ereignisse und Begebenheiten der letzten Hälfte des 
wahrscheinlich bedeutungsvollsten Jahres unseres Jahr¬ 
hunderts, wie wir sie hier in Saarbrücken empfunden 
und miterlebt haben.
	        
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