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Ueber die einzelne Weihnachtsfeier hier Bericht
zu geben, vermögen wir nicht und können wir uns
nur auf Einzelbcitcn beschränken.
In dem Privatlazareth der Frau Majorin von
Rundstedt sind alle Kranken mit vielem Schonen und
Nützlichen beschenkt und zahlreiche Weihnachtsbäume
waren hier von liebender milder Hand angezündet
worden, behängt mit den mannigfachsten und schönsten
Sachen; in den Augen der so Beschenkten erglänzten
helle Thränen der Rührung, Freude und inniger Dank¬
barkeit. Der Name d-r oben genannten Dame wird
in den Herzen zahlreicher Krieger fortleben und in
ihren Erinnerungen an Saarbrücken ohne allen Zweifel
im Vordergrund prangen.
In der Kaserne Nr. 1 (dem Lazarcth der eng¬
lischen Gesellschaft) brannte in jedem der zahlreichen
Krankcnräume ein prachtvoller Christbaum und erhielt
unter vielen anderen nützlichen und schönen Sachen
auch jeder Kranke einen vollständigen neuen Anzug.
In dem Lazareth auf dem „Rodenhof" waren
zwei große Weihnachtsbäume angezündet und hatte sich
zu der am ersten Feiertage gegen Abend stattfindenden
Bcscheerung eine zahlreiche geladene Gesellschaft einge-
funden, unter Andern: der Vorstand der hier befind¬
lichen Johanniter, die Herren Aerzte und andere
Freunde und Förderer des Lazarcths. Wie Kinder
freuten sich die Beschenkten der zahlreichen Gaben, als
Schreibutensilien, Notizbücher, Pfeifen, Cigarren, Klei
dungsstücke u. s. w. Für die in dem Lazareth befind¬
lichen Franzosen hatte das Christkindchen „pipes prus-
siennes" (lange Pfeifen) gebracht, die sie besonders ge¬
wünscht hatten. Auch der Frauen und Kinder der in
dem Lazareth befindlichen Landwchrmänncr war liebend
gedacht worden und ist für diese Geld, warme Beklei¬
dungsstücke re. bcschecrt worden. Ein Franzose erbat