Aor dem Kampfe.
Alle Welt wollte beit Frieden und trotzdem sprach
man von nichts als von Krieg; die Unsicherheit der
französischen Zustände, die „Rache für Sadowa", die
der napolevnische Chauvinismus brütete und mit der
er öffentlich drohte, die große Majorität, welche das
Kaiserreich bei dem dritten Plebiscit in der Armee
gegen sich hatte, das Alles ließ die bange Welt ahnen,
daß an einem schönen Morgen Deutschland nub Frank¬
reich in einen Riescnkampf verwickelt sein würden. Der
Rnbenrnf der Franzosen nach dem Rhein wurde lauter
und ihm gegenüber ertönte von Deutschland, das an¬
fing, Vertrauen zu sich selbst zu haben, lauter und
lauter das Verlangen nach Herausgabe von Elsaß und
Lothringen, wenn es zniu Krieg kommen und Deutsch¬
land Sieger bleiben würde. So zog näher und näher
das Kriegsgewittcr heran. Die unverschämte Forderung
des französischen Botschafters Beuedctti, Se. Majestät
der König möge ihn autorisiren nach Paris zu telcgra-
phircn, daß der König sich für alle Zukunft verpflichte,
niemals seine Zustimmung zu geben, wenn ein hohen-
zollerscher Prinz jemals ans die spanische Throncandi-
datur zurückkommen sollte, wurde selbstverständlich ge¬
bührend zurückgewiesen, und als Beuedctti nochinals
eine Audienz verlangte, ließ ihm Sc. Majestät durch
den dienstthuenden Adjutanten sagen, daß er, der