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gemeldet, auch der General Frossard und Chargarnier
zu gleichem Zwecke hier ein, genau drei Monate nach
dem Tage, seitdem Kaiser Napoleon seinem Kinde hier
auf unseren Höhen die sogenannte Feuertaufe geben
ließ, indem der Knabe die erste Granate auf unsere
Schwesterstadt St. Johann abfeuern mußte. Die
Heldenthat eines mißbrauchten Kindes und der kurz
nachher erfolgte ungehinderte Einfall in Saarbrücken
— es waren die einzigen Irrlichter in dem Dunkels
das sich über das untergehende Kaiserreich ausbreitete.
In der Nacht vom 26. Nov. ant den 27. kam
die gefangene Garnison der Festung Thionville hier
durch, um in Deutschland internirt zu werden.
Der Privatverkehr auf der Bahn stockt fast gänz¬
lich. Proviant- und Munitionszüge gehen unaufhörlich
nach dem Kriegsschauplatz hier durch. Am 11. Dez.
trafen 6000 Mann Landwehr ein, ebenso eine große
Anzahl Geschütze, welche für Paris bestimmt waren.
Ebenso geht viel erobertes Kriegsmaterial ans Frank¬
reich hier durch. Die famosen Mitraillensen erregen
die Aufmerksamkeit des Publikums im hohen Grade.
Am Sonntag den 11. fand in der hiesigen
Schloßkirche ein von dem Saarbrücken-St. Johanner
Gesangverein veranstaltetes Concert zum Besten be¬
dürftiger Familien von Wehrleuten und Reservisten
des Kreises statt unter Leitung des Mnsikdircctors
Herrn Krause. Es war ein schönes Concert und sehr
zahlreich besucht' für Jedermann scheint es wohlthuend
zu sein, wieder einmal auf Augenblicke den lieblichen
Apollo an Stelle des ernsten Kriegsgottes herrschen zu
sehen.
Am 16. Dezember kam die gefangene Besatzung
von Montmedy hier durch, um nach Neu-Ulm gebracht
zu werden. Die Gefangenen gewährten in ihren bunt-