6. Systematik.
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6. Systematik.
Daß alle Natursystematik, das dritte Surrogat für
das ordnungsmomstische Ideal, unserer Lehre vom bloß haben¬
den Ich nicht widerstreitet, braucht wohl nur angedeutet zu
werden: Alle Naturklassenbegriffe, einschließlich aller sich
auf Kausalität beziehenden Klassenbegriffe, lassen sich zu
einem stufenartigen Bau nach dem Grade ihrer logischen
„Allgemeinheit“ anordnen; am bekanntesten in diesem Sinne
ist das „System“ der Tiere und Pflanzen; aber auch Vorgänge
und Kausalitätsformen lassen Systeme zu. Daß da überall
reine Bedeutungshaftigkeiten schlicht gehabt werden, ist klar
ersichtlich.
V. Das Seelenhafte. Der Wissenserwerb.
Wir haben aus einem ganz bestimmten Grunde dem
wichtigen Abschnitt unserer Untersuchung, mit dem wir jetzt
beginnen, eine doppelte Überschrift gegeben. Um das Seelen¬
hafte in seiner Allgemeinheit, um „theoretische Psychologie“,
soll es sich nämlich nicht, oder doch nur ganz im Vorüber¬
gehen handeln. Daß Ich meine Seele als Begriff von beson¬
derer Ordnungsbedeutung schaue, haben wir ja schon gezeigt;
ebenso, daß ich von Vermögen, Tätigkeiten, Zuständen meiner
Seele sinnvoll reden darf, ohne daß ich tätig wäre. Wenigstens
in einer für uns genügenden Weise haben wir gesagt, was
hier zu sagen war. Aber den eigentlichen Prüfstein für die
Eichtigkeit unserer Lehre vom schlicht habenden Ich bildet
nun ein ganz besonderer Abschnitt aus der Lehre vom Seelen¬
haften, und zwar derjenige Abschnitt derselben, welcher sich
auf mein Haben der sogenannten „empirischen“
Ordnungsbedeutungen bezieht.