Full text: Wissen und Denken

X. Metaphysik des Wissens. 
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Das alles ist Erfahrungsinhalt im weitesten Sinne 
des Wortes, das heißt ordnungshaftes Ich-gehabtes, 
mit Rücksicht auf wissen. 
Nun schaue ich die Bedeutung wirklich und frage: 
Was bedeutet der gesamte Erfahrungsinhalt mit Rücksicht 
auf Wissen für das*Wirkliche? Oder anders: Was kann ich 
über das Wirkliche aussagen, insofern mir dieses als der 
gesamte Erfahrungsinhalt mit Rücksicht auf Wissen „er¬ 
scheint“? Das ist die scharfe Prägung der Frage nach der 
Metaphysik des Wissens. Die erste Antwort im Ge¬ 
biete der Wissensmetaphysik aber darf lauten: 
Das Wirkliche ist so geartet, daß es jedenfalls in Form 
des einzigartigen Ich, von dem im Satze Ich habe Etwas die 
Rede ist, von sich weiß. 
Und der ersten Antwort folgt die zweite: 
Das Wirkliche ist so geartet, daß es von sich weiß nicht 
nur in Form des einzigartigen Ich, sondern auch in einer 
Form, welche dem einzigartigen Ich „erscheint“ in der Form 
vieler Wissenssubjekte, welche in dieser ihrer Erscheinungs¬ 
form an bestimmte in der Erscheinungsform „Raum“ befind¬ 
liche Körper, an die menschlichen und tierischen Körper 
nämlich, in des Näheren unaufhellbarer Form gebunden sind. 
Die erste dieser Antworten ist die schlichte Ausdeutung 
des Ich habe Ettvas, die zweite ist die Ausdeutung des ge¬ 
habten Sachverhaltes, daß Ich im Rahmen der Erfahrung aus 
Ordnungsgründen die Setzung viele psychophysische Wesen 
schaffen muß. 
Eine dritte Antwort aber ist diese: 
Das Wirkliche w'eiß von sich im Sinne eines Habens und 
eines Gehabthabens, so daß sein Haben jeweils die Gesamt¬ 
heit alles Gehabtgewesenen einschließt; sein Haben aber
	        
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