5. Übergang zur Metaphysik des Wissens, 135
Sachverhalts Ich weiß etwas in seiner Erhabenheit über Zeit
und über den Unterschied zwischen Eines und Viele, was
alles von dem Ich weiß Etwas erst möglich gemacht wird.
5. Übergang zur Metaphysik des Wissens.
Bleibt es also im Rahmen der Seelenlehre, ja auch der
bewußt getriebenen Logik der seelischen empirischen Wirk¬
lichkeit durchaus bei dem schlichten Ich habe als dem
einzigartigen Beziehungspunkt, für den alles Seelenhafte in
seinem ordnungshaften Sein gleichsam selbständig da ist,
derart, daß selbst ein alltägliches Reden wie „er besann sich
lange“, „ich überlegte mir“, „er konnte sich nur Schwer er¬
innern“, stets in Strenge mit dem Vorbehalt des „Ich habe
die Begriffe »besinnen«, »lange«, »ich als meine Seele«,
»überlegen«, »sich erinnern«, »er der Seelenartige«“ aus¬
gesprochen werden muß, so wird nun freilich alles anders,
sobald der metaphysische Boden betreten wird. Ja um¬
gekehrt, wer auch den kleinsten Schritt aus dem Reiche des
Ich habe hinaustat, der betritt metaphysischen Boden, mag
er es zugeben oder nicht.
Der Metaphysiker schaut oder, ganz streng gesprochen,
Ich als Metaphysiker schaue ein bestimmtes Bedeutungshaftes,
das ich mit dem Worte Wirlclich-sein bezeichne. Wirkliches
ist ich-gehabt, ohne Zweifel. Aber Wirkliches wird in einer
Weise ich-gehabt, daß es ganz ausdrücklich „nicht nur
ich-gehabt“ meint. Und es soll ausdrücklich dem Wirklichen,
wenigstens vermutungsweise, die Eigentümlichkeit zugesprochen
werden, daß es Kennzeichen besitze, welche nicht im eigent¬
lichen Sinne ich-gehabt werden können, obwohl sie vielleicht
auch, aber in mir unzugänglicher Form, gehabt, d. h. ge¬
wußt werden. Was also für das Ich, wenn es von ihm ge¬
habt wird, ein solches ist, das könnte vielleicht in anderer