Full text: Wissen und Denken

3. Der Begriff „transzendent“. 
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Anzeichen für ein bestimmtes Gefüge von Beziehungen 
im Wirklichen, oder auch, ein bestimmtes Gefüge des Wirk¬ 
lichen „erscheine“, wenn es in die Form des Ich habe bewußt 
htwas eintritt, als Räumlichkeit, so müssen wir angesichts 
der nichtmechanischen Kausalität des Belebten sagen: das 
Wirkliche besitzt als Kennzeichen außer dem als Räumlich¬ 
keit „erscheinenden“ Gefüge von Beziehungen noch andere, 
mindestens noch ein anderes Gefüge von Beziehungen, {ganz 
abgesehen von dem als Zeit erscheinenden), und zwar ein 
solches, von dem Ich nur das Dasein überhaupt, nicht 
einmal das erscheinende Sosein, wie bei der Räumlichkeit, 
kenne, und dieses Gefüge tritt mit dem als Räumlichkeit er¬ 
scheinenden Gefüge in eine gewisse Beziehung und gibt sich 
mir dadurch in seinem Dasein kund — denn die Organismen 
sind nach einer ihrer Seiten hin ja Raumeserscheinungen. 
Ja, ich darf sogar sagen: vielleicht gibt es im Wirklichen 
noch Gefüge von Beziehungen, welche sich mir gar nicht 
kund geben. 
Das ist ein Beispiel aus der Metaphysik, wie wir sie 
meinen1). Es wird sich da stets nur um sehr Unbestimmtes 
handeln können, vielleicht nur um Aussagen, welche ein ge¬ 
wisses Schema des Wirklichen betreffen. Aber es wird immer¬ 
hin etwas über oder um das Wirkliche gewußt. 
Ich freilich bin es wieder-, der hier weiß-, aber ich 
weiß ausdrücklich mit dem Tone, daß das gewußte nicht 
nur ich-betreff bar sein soll. Ich schaue, daß mir die 
Zulassung eines solchen Wissens mehr an Wissensendgültig¬ 
keit schafft als seine Ablehnung. „Beweisen“ freilich im 
eigentlichen Sinne kann ich die Berechtigung des Aufgebens 
des solipsistischen Standpunktes nie. Ich kann aber sagen, 
was ein solches Aufgeben sinnvoll bedeuten würde. 
x) Näheres Wirklichkeitilehre S. 71 ff.
	        
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