deres, als daß sie dem Prozeß der Heiligung un¬
terworfen wird. Wir stehen damit vor der vierten ideel¬
len Tat des schöpferischen Geistes. In ihr gründet
sich der Umwandlungsprozeß des Gegebenen ebenso,
wie er in ihr gipfelt und mündet. Das Gegebene wird
von seiner Schwere, von seiner Erdgebundenheil „er¬
löst“. Jetzt wird die Erscheinung vollends herausge-
nomraen aus dem Verbände des Seins.
Der Positivismus und Realismus erblickt und er¬
faßt die Erscheinung nur als ein Glied, nur als einen
Teil einer Bindung, die sie an andere Erscheinungen
kettet. So geht nach dieser Auffassung der Strom des
Gesetzes von der Erscheinung aus — als Ursache, und
er heftet sie an ihresgleichen — als Wirkung. Der
Positivismus und Realismus hat kein Auge für das,
was jenseits der Erscheinung lebt und von diesem
Jenseits aus auf sie einstrahlt. Er hat kein Auge für
die Welt der ewigen Ideen und Werte. Oder; So weit
er sich mit ihr überhaupt beschäftigt, sucht er sie
in einen Zusammenhang zu bringen mit den Sphären
des Gegebenen, seien es die Sphären des Seelisch-Gege¬
benen oder die des Wirtschaftlich-Gegebenen oder die
des Politisch-Gegebenen usw. Das heißt: Er bemüht
sich um einen psychologischen oder um einen ökono¬
mischen oder um einen soziologischen Unterbau für
sie. Damit aber vollzieht er nichts anderes als die —
sinnwidrige — Relativierung und Verengung der ewi¬
gen Werte, ihre Herabdrückung zu Gegebenheiten.
Genauer: Er versucht es, dazu getrieben, dazu verführt
von dem ihm innewohnenden endlichen Geist des Em¬
pirismus und des Sensualismus. Aber ein Erfolg kann
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