VORWORT.
Alle wirklich bedeutenden philosophischen Lei¬
stungen sind von einer tiefen Leidenschaftlichkeit er¬
füllt. Diese Leidenschaftlichkeit ist sowohl ein Beleg
und ein Ausweis für ihre Größe als auch die Ursache
für den Kampf in ihnen, für sie und gegen sie. Der
Geist der Philosophie ist stets ein kämpferischer, ein
kampffreudiger Geist gewesen.
Von einem solchen Ringen berichten auch die
Blätter des vorliegenden Buches, u. z. von einem Rin¬
gen, das zu den ausschlaggebenden Bedingungen und
den maßgebenden Formen der Existenz und des Ver¬
laufes der geschichtlichen Kultur gehört. Denn
erstens ist der Idealismus selber, sobald er in der er¬
forderlichen Weise aus der vollen Wirklichkeit sei¬
nes Wesens und in seiner tatsächlichen, durch die
Jahrtausende dahinströmenden und sich in ihnen be¬
währenden Wichtigkeit verstanden wird, keine bloße
und keine blasse, keine künstlich ausgedachte Theorie.
Demgemäß bedeuten zweitens auch die Angriffe gegen
ihn, die Krisen, in die er durch sie gelangt, die Ver¬
suche, ihn zu verteidigen und in seiner Notwendigkeit
zu erweisen und endlich seine siegreichen Erneuerun¬
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