Full text: Philosophie der Kunst

Schluß. 
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Substanzen (Gedanke und Materie) und eingeborene Ideen zu, 
die der Gedanke aus seinem Grunde zieht, so wie hinzukommende 
Ideen, die von außen durch eine rätselhafte Beziehung der Seele 
mit dem Körper in sie treten. Und Locke bemüht sich, den Dualis¬ 
mus zu überwinden, indem er auf dem Prinzip der Erfahrung und 
des Unmittelbaren beharrt, in denen Natur und Geist ein Einziges 
sind, nämlich sinnliche Wahrnehmung, der Stoff, mit der das Nach¬ 
denken sich auseinanderzusetzen hat. 
Aber kann man daraus die Wissenschaft ableiten? Die Wissen¬ 
schaft dieser Natur, in der jede Wirkung ihre Ursache hat und 
so alles verbunden ist und zum System wird? Woher die Ver¬ 
knüpfung? Hume sieht nicht, wie aus den zerstreuten Sinnes¬ 
wahrnehmungen, die eine Vielfalt sind, mit derselben Berechti¬ 
gung wie die fragmentarische Erfahrung die systematische ent¬ 
stehen kann, in der das Vielfältige durch Beziehungen ver¬ 
bunden ist, die der Sinn nicht vermittelt. Daher ist die Wissen¬ 
schaft für Hume rein subjektiv. Sie ist nicht Wissenschaft der 
Wahrheit. Daher sein Skeptizismus. Berkeley andererseits hatte 
sich verzweifelt in die Arme des Immaterialismus geworfen, in dem 
man ein Wissen seiner Objektivität beraubt, das die Objektivität 
nur von einer materiellen Natur erlangen könnte, wenn diese be¬ 
greifbar wäre. Esse est percipi. Die Gewißheit, das heißt die Natür¬ 
lichkeit der Dinge, nach so vielen Bemühungen, ihre Gewißheit fest¬ 
zustellen, löst sich auf und verschwindet. Und vom Objektiven 
bleibt nur das Boot, auf dem der Immaterialist sich aus dem Schiff¬ 
bruch zu retten gedenkt, welches der göttliche Geist ist, dogmatisch 
als realer Ort erdacht, in dem sich alle Gedanken sammeln und 
festigen. Für einen Gedanken, der auf ein Objekt gerichtet ist, 
bleibt immer nur der Skeptizismus. 
Um diesen zu besiegen, glaubt Leibniz, man müsse den Boden 
des Empirismus verlassen, den Dualismus überwinden, mit dem 
sich noch Cartesius herumschlägt, und Erfahrung und reinen Ge¬ 
danken im Begriff der Entwicklung der Monade versöhnen: diese 
ist alles und weiß daher alles (gemäß dem Cartesianischen cogito) 
und daher schöpft sie alles aus dem eigenen Innern: mit einem 
Gedanken, der mit der Sinneswahrnehmung oder Perzeption 
identisch ist: eine Sinneswahrnehmung, die zunächst noch dunkel 
und wirr ist, dann immer klarer und unterschiedener wird. Die 
Sinneswahrnehmung erwirbt die gleiche Würde wie der Gedanke; der 
Abgrund zwischen dem Außen und Innen ist ausgeglichen. Aber 
die Monade ist endlich, ist Spiegel der Welt, nicht die Welt. Die
	        
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